Was hat die Deutsche Bahn eigentlich gegen Niedersachsen? Schon wieder hat ein ICE der Deutschen Bahn den Bahnhof Wolfsburg ausgelassen. Es ist das dritte Mal innerhalb weniger Wochen in Niedersachsen.

Wolfsburg. Wieder hat ein Lokführer vergessen, am Bahnhof Wolfsburg zu halten. Offenbar entwickelt sich daraus langsam eine Gewohnheit: Bereits vor etwa vier Wochen fuhr ein ICE an Wolfsburg vorbei, hielt erst wieder in Berlin-Spandau. Zwei Wochen später traf es Celle - trotz vorgeschriebenem Stopp brauste der ICE weiter Richtung Hamburg.

Am Montagabend nun wieder Wolfsburg - hat die Deutsche Bahn womöglich etwas gegen Norddeutschland? Sicher nicht, dennoch verpasste ein ICE vormittags den planmäßigen Halt. Etwa 40 Reisende, die dort aussteigen wollten, mussten zunächst bis Stendal durchfahren, wo der Zug dann außerplanmäßig stoppte. Die betroffenen Reisenden konnten dort in einen aus Berlin kommenden ICE Richtung Wolfsburg umsteigen, der wegen der Panne in Stendal einen Extrahalt einlegte.

Reisende die in Wolfsburg in den ICE einsteigen wollten, hatten etwas mehr Glück: Ein nachfolgender ICE kam kurze Zeit später in den Bahnhof und hielt. Die ursprünglich gekuppelten ICE 551 und 541 waren Bahn-Angaben zufolge zuvor in Hannover wegen Verbindungsproblemen getrennt worden. Daraufhin fuhr der eine ICE voraus und der andere hinterher.

Lesen Sie auch den Abendblatt-Artikel vom 7. Juli:

Naja, Celle kann man schon mal vergessen!

Schon wieder eine peinliche Panne im Norden: Hat die Bahn etwas gegen Niedersachsen? Der Lokführer eines ICE aus München hat am Donnerstagnachmittag einen geplanten Halt in Celle einfach vergessen. Etwa 30 Reisende standen dort erstaunt auf dem Bahnsteig, als der Zug durchbrauste, berichtete ein Augenzeuge. „Das war eindeutig ein Versehen des Lokführes“, sagte ein Bahnsprecher. Nachdem die Panne bemerkt worden war, hielt der ICE etwa 60 Kilometer weiter außerplanmäßig in Uelzen.

Dort konnten die Reisenden den Weg zurück nach Celle antreten. Fahrgäste in Richtung Hamburg mussten auf den nächsten Zug warten und kamen etwa anderthalb Stunden später an als geplant. Erst kürzlich hatte ein ICE nach Berlin einen Halt in Wolfsburg ausgelassen. Als Grund wurde damals eine „seltene Verkettung unglücklicher Umstände“ angegeben.

Lesen Sie auch den Abendblatt-Artikel vom 21. Juni:

ICE verpasst Halt in Wolfsburg - Bahn entschuldigt sich

Die Deutsche Bahn kommt nicht aus den Negativ-Schlagzeilen - doch dieses Mal war es kein technisches Versagen: Der Zugführer eines ICE hat jetzt bei der Fahrt von Hannover nach Berlin den Bahnhof in Wolfsburg einfach ausgelassen. Anstatt planmäßig zu halten, fuhr der Zug durch. Dutzende Reisende und Pendler sind dadurch Stunden zu spät gekommen. Die Bahn habe die Wolfsburg-Reisenden erst im 200 Kilometer entfernten Berlin-Spandau aussteigen lassen und einen außerplanmäßigen Zwischenhalt an einem näheren Bahnhof verweigert. Betroffene Fahrgäste hätten Wolfsburg mit dreistündiger Verspätung erreicht.

Der Zwischenfall ereignete sich wie folgt: Ein Polizeieinsatz im Ruhrgebiet war zunächst ausschlaggebend. Ursprünglich sollten zwei Züge aus Wuppertal und Essen am Morgen in Hamm zu einem zusammengekoppelt werden, teilte ein Bahnsprecher mit. Da der eine Zug wegen des Polizeieinsatzes einen 40-minütigen Stopp einlegen musste, schickte die Bahn den anderen schon mal wie geplant von Hamm über Wolfsburg nach Berlin. Als der zweite Zug dann in Hamm losfuhr, erhielt er eine andere Zugnummer und einen neuen Fahrplan. Dabei wurde vergessen, den Halt in Wolfsburg zu notieren.

Die Deutsche Bahn hat sich daraufhin am Mittwoch bei rund 25 Fahrgästen entschuldigt. Die Bahn will den Betroffenen die Hälfte des Fahrpreises zurückerstatten und weitere „Kulanzmaßnahmen zur Wiedergutmachung“ prüfen, sagte eine Sprecherin der Bahn am Mittwoch.