Eine Familie soll eine junge Frau als Haussklavin gehalten haben. Die Eltern müssen weiter in Untersuchungshaft bleiben. Der Sohn ist zurzeit frei.

Karlsruhe/Haßmersheim. Im Fall der mutmaßlichen Haussklavin von Haßmersheim in Baden-Württemberg muss die 45-jährige Verdächtige weiterhin in Untersuchungshaft bleiben. Das Oberlandesgericht Karlsruhe wies eine Haftbeschwerde am Montag nach eigenen Angaben zurück. Das Gericht halte sie ebenso wie den 51-jährigen Ehemann und minderjährigen Sohn für dringend verdächtig, die 20 Jahre alte Frau nahezu ein Jahr lang gegen deren Willen in der Wohnung der Familie gefangengehalten zu haben, um diese als Arbeitskraft im Haushalt zu missbrauchen. Sie sei von den beiden Männern misshandelt worden.

Zwar habe die Beschuldigte selbst keine körperlichen Züchtigungen vorgenommen, hieß es weiter. Sie sei aber der Mittäterschaft an der Geiselnahme dringend verdächtig. Angesichts der hohen Straferwartung bestehe zudem Fluchtgefahr. Der Sohn, der ein Teilgeständnis abgelegt hat, ist mittlerweile auf freiem Fuß. Die Eltern bestreiten die Tat.