1900 Einladungen haben Kate und William bereits verschickt. Wer kommen darf und wer nicht - hier ein erster Einblick in die Gästeliste.

London. Genau genommen ist die Hochzeit von Kate Middleton und Prinz William ein Fest in drei Akten. Erster Akt: Das Jawort am 29. April in der Westminster Abbey wird vor rund 1300 Gästen gesprochen. Der Empfang bei der Queen im Buckingham-Palast, zu dem weitere 600 Personen erwartet werden, ist der zweite. Dritter Akt: das Hochzeitsdinner mit anschließender Party im engsten Freundes- und Familienkreis für 300 Auserwählte, zu dem Prinz Charles eingeladen hat.

Seit gestern ist bekannt, dass die Einladungen bereits am vergangenen Mittwoch und Donnerstag verschickt wurden. Doch die Büros der Queen und des Bräutigams mauern, die Gästeliste wird wie ein Staatsgeheimnis behandelt. Klar ist wohl nur, dass das "Enfant terrible" Sarah Ferguson, die Ex-Frau von Williams Onkel Prinz Andrew, draußen bleiben muss, wohingegen ihre Töchter, die Prinzessinnen Beatrice und Eugenie, zu den 1000 "Familienmitgliedern und Freunden" des Brautpaares gezählt werden. Auch US-Präsident Barack Obama soll keine Einladung erhalten haben, "da Prinz William nicht die Nummer eins in der englischen Thronfolge ist". Deutschlands Staatsoberhaupt, Bundespräsident Christian Wulff, ist hingegen gesetzt.

Deutsch wird an diesem Tag in London jedoch nicht viel gesprochen werden. "Wir haben keine Einladung erhalten", sagt Otmar Fugmann vom Hause Sachsen-Coburg und Gotha. Von diesem Adelsgeschlecht von der fränkisch-thüringischen Grenze stammt Prinz William in direkter Linie ab. Sowohl Queen Victoria als auch ihr Ehemann Prinz Albert waren Coburger, und der Chef des Hauses, Prinz Andreas, ist wie Queen Elizabeth ein Ururenkel von Victoria und Albert.

Bis 1917 war Saxe-Coburg-Gotha sogar der offizielle Familienname der Royals, ehe sie sich wegen anti-deutscher Stimmung im Lande in "Windsor" umbenannten. "Die Verbindungen zum britischen Teil der Familie sind jedoch nicht mehr besonders eng", fügte Fugmann hinzu.

Elisabeth Prinzessin zu Schleswig-Holstein, die mit Prinz Philip, dem Großvater Williams, gemeinsame Vorfahren besitzt, hat ebenso wie ihre Familie bisher keine Einladung erhalten. Fraglich ist ebenfalls, ob Ernst August Prinz von Hannover, der ja die Bezeichnung "Prinz von Großbritannien und Irland" im Namen führt, dabei sein wird. Dabei pflegt das Haus Hannover schon seit 1714 verwandtschaftliche Beziehungen nach Großbritannien, als Georg I. von Hannover auch in London auf den Thron stieg. "Seine Königliche Hoheit (S.K.H.) Erbprinz Ernst-August von Hannover versteht sich ausschließlich als Privatperson und wünscht nicht, seine persönlichen und privaten Termine der Öffentlichkeit mitzuteilen", hieß es in einer Stellungnahme seines Büros vom Wochenende.

Nach Abendblatt-Informationen dürften die Neffen und Nichten von Prinz Philip - Markgraf Max von Baden, Prinz Ludwig von Baden, Prinzessin Margarita von Baden, Prinz Andreas zu Hohenlohe-Langenburg, die Prinzessinnen Christina, Dorothea und Clarissa von Hessen-Kassel, Prinz Karl Adolf und Prinz Rainer von Hessen-Kassel, Prinz Georg von Hannover sowie Prinzessin Friederike von Hannover - auf der Gästeliste stehen, die im Wesentlichen vom Brautpaar gestaltet wurde. Dabei handelt es sich um die Kinder von Prinz Philips vier Schwestern, die in Deutschland verheiratet waren. Sie alle waren schon am 19. November 1997 zur goldenen Hochzeit der Queen eingeladen worden und dürften daher sicherlich auch an der Hochzeit des Jahres teilnehmen.

Mit seinen Einladungen wollte das Paar offenbar kein Risiko eingehen. "Die Gästeliste erscheint mir ausgesprochen sensibel und vorhersehbar. Sie schafft eine Balance zwischen den Leuten, die dabei sein müssen, und den Gästen, die das Paar dabeihaben möchte", sagte der englische Historiker Hugo Vickers. So werden auch etwa 40 gekrönte Häupter aus dem Ausland erwartet, dazu rund 200 Mitglieder der britischen Regierung, des Parlaments sowie Diplomaten und 60 Regierungsvertreter aus Commonwealth-Staaten. 80 Gäste kommen aus den gemeinnützigen Organisationen, für die William Spenden sammelt, 30 weitere vom Militär. Am interessantesten dürfte freilich der "Old Flames Table" sein, an dem Williams Ex-Freundinnen Jecca Craig und Olivia Hunt sowie Kates Verflossener Rupert Finch Platz nehmen sollen, wobei Letzterer jedoch als ziemlich hohler Schönling gilt.