Die meisten Menschen befolgten die Warnungen und blieben zu Hause. Wer sich dennoch ins Freie wagte, musste mit Wind und Eiseskälte kämpfen.

Chicago. Mindestens zwölf Tote sind die Bilanz des schlimmsten Wintersturms seit Jahrzehnten in den USA. In Teilen des Mittleren Westens lagen am Donnerstag 60 Zentimeter Schnee, Schneewehen türmten sich mehr als einen Meter hoch. Der Flug- und Straßenverkehr kam streckenweise zum Erliegen, die Zahl der seit Wochenbeginn abgesagten Flüge belief sich auf 13.000. Hunderttausende Haushalte waren ohne Strom.

Millionen Menschen blieben angesichts des Wetters zu Hause. Wer sich ins Freie wagte, musste gegen eiskalten, starken Wind ankämpfen. Für die Nacht zum Donnerstag wurden mancherorts Temperaturen von minus 20 Grad und, unter Berücksichtigung des Windes, gefühlte Temperaturen von minus 30 Grad erwartet. In Chicago lagen mehr als 50 Zentimeter Schnee, die dritthöchste Menge, die dort seit Beginn der Aufzeichnungen gemessen wurde. Der Unterricht in den öffentlichen Schulen wurde am Mittwoch den zweiten Tag in Folge abgesagt. Die Schnellstraße Lake Shore Drive blieb gesperrt, nachdem Hunderte Autofahrer ihre Fahrzeuge dort zurückgelassen hatten. Die Schneemassen reichten bis zu den Windschutzscheiben.

Ursache des heftigen Winterwetters war der Zusammenprall kalter Luftmassen aus Kanada mit warmer, feuchter Luft aus dem Süden. Ungewöhnlich waren allerdings Umfang und Stärke des Wintersturms. "Einen Sturm, der einen breiten Streifen von 50 Zentimetern Schnee produziert, sehen wir vielleicht alle 50 Jahre", sagte der Meteorologe Thomas Spriggs vom nationalen Wetterdienst. (dapd)