Weite Teile Deutschlands liegen weiter unter einer Schneedecke. In der Nacht ist das Winterwetter vor allem Lastwagenfahrern zum Verhängnis geworden.

Berlin. Schnee und Eisglätte haben in der Nacht zum Dienstag erneut für Chaos auf den Straßen gesorgt. Besonders auf den Autobahnen in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen kamen die Lastwagen durch die Schneedecke einfach nicht weiter und blieben stehen. Einige stellten sich quer und sorgten so für kilometerlange Staus. Es krachte gehörig, ein Mann wurde lebensgefährlich verletzt. Ansonsten blieb es aber bei Sachschäden.

In Nordrhein-Westfalen zählten die Polizeibehörden insgesamt knapp 90 Unfälle seit Montagnachmittag. Auf der Autobahn 61 wurde ein Mann lebensgefährlich verletzt, als er mit seinem Wagen in die Leitplanke raste. Vor allem Lastwagen hatten mit Schnee und glatten Straßen zu kämpfen. Alleine auf der Autobahn 42 bei Oberhausen kamen mehr als 30 Brummis nicht mehr voran und sorgten für Stau. Durch das Winterchaos sei viel zu tun, sagte ein Polizeisprecher in Düsseldorf. Auch auf den Autobahnen 1, 2, 3, 4 und 61 mussten Streckenabschnitte gesperrt werden, weil selbst Räumfahrzeuge kurzzeitig nicht durchkamen.

In Niedersachsen bildete sich im Raum Hannover ein bis zu 46 Kilometer langer Stau. Auf der A2 standen mehrere Lastwagen quer. Die Menschen, die in der Kälte in ihren Fahrzeugen festsaßen, wurden vorsorglich von der Feuerwehr mit warmen Getränken und Decken versorgt. Erst später löste sich der Stau langsam auf. Auch im Landkreis Rotenburg (Wümme) wurde die A1 teilweise gesperrt, weil ein Lastwagen einfach nicht weiterkam.

+++ SCHNEE UND EIS IM NORDEN +++

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hatte neben dem Norden und Westen auch für den Osten und Süden wieder starke Schneefälle und Eis vorausgesagt.

Aus dem hessischen Wiesbaden meldete die Polizei Problemen auf der Bundesstraße 49. Auch dort blockierten mehrere querstehende Lastwagen die Fahrbahn, ebenso auf der A3 bei Koblenz in Rheinland-Pfalz. Schlimm war es besonders an der Grenze zwischen beiden Bundesländern, weil mehrere Lastwagen quer standen und die Autobahn zwischenzeitlich voll gesperrt war.

Im Osten schien es so, als würde man mit dem Winter umgehen können. „Wir haben das Wetter im Griff“, sagte ein Polizeisprecher im thüringischen Gera. In Sachsen berichteten die Behörden zwar von glatten Straßen, aber der Winterdienst sei im Einsatz und halte die Straßen frei. Nur in Westsachsen hätten sich binnen 24 Stunden 110 Unfälle ereignet.

In Baden-Württemberg und Bayern blieb es in der Nacht meist trocken. Von größeren Verkehrsproblemen blieben die Autofahrer dort verschont.

Frankfurts Flughafenchef Stefan Schulte hielt den Fluggesellschaften vor, bei den wetterbedingt durcheinandergeratenen Umläufen nicht genügend Kabinen- und Bodenpersonal in Reserve gehabt zu haben. Etliche Flieger hätten allein deswegen nicht starten können. Probleme bei der Enteisung räumte Schulte allerdings ein. Man habe zwar genug Personal gehabt, aber teils die dreifache Zeit benötigt, um die Flugzeuge von Schnee und Eis zu befreien.