Nach Unfällen auf eisglatten Fahrbahnen starben drei Menschen. Der Flugverkehr in Frankfurt/Main und Berlin-Schönefeld bleibt gestört.

Berlin/Frankfurt. Starke Schneefälle haben in vielen Teilen Deutschlands erneut für Probleme gesorgt. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hatte für die Mitte und den Süden des Landes noch Schneefälle und Glätte vorausgesagt. Bundesweit kämpften die Autofahrer mit dem hohen Schnee auf den Straßen und mussten einige Rutschpartien durchmachen. Drei Menschen starben in der Nacht zum Freitag nach Autounfällen auf eisglatten Fahrbahnen. Und auch der Luftverkehr war wieder stark beeinträchtigt. In Frankfurt am Main und am Flughafen Berlin-Schönefeld mussten insgesamt etwa 60 Flüge abgesagt werden.

Im Süden von Deutschland sorgten die Schneefälle für viele Probleme. In Bayern sorgten die eisglatten Straßen für etliche Autounfälle. Eine 17-jährige Beifahrerin kam nach einem Autounfall bei Berching in der Oberpfalz ums Leben, als der Wagen, in dem sie saß, gegen einen Lastwagen prallte. Der 21-jährige Fahrer wurde dabei schwer verletzt. Zudem blieben vielerorts Lastwagen stehen und Straßen waren kurzzeitig gesperrt.

In Baden-Württemberg starben zwei Menschen bei einem Autounfall. Ihr Wagen kam bei Heidenheim auf einer schneeglatten Straße ins Rutschen, schleuderte auf eine Leitplanke und rutschte schließlich in einen Fluss. Der 23-jährige Fahrer und die 20-jährige Beifahrerin konnten nur noch tot geborgen werden. Daneben sorgten Mischungen aus Schneefall und Regen der vergangenen Tage für Hochwasser. In Karlsruhe musste am Pegel Maxau die Schifffahrt eingestellt werden. Uferstraßen waren überschwemmt.

Auch im Luftverkehr in Berlin und Frankfurt am Main zeichneten sich am Freitag wieder Störungen ab. „Am Frankfurter Airport müssen 40 Flüge annulliert werden“, sagte der Sprecher des Flughafenbetreibers Fraport, Gunnar Scheunemann. Insgesamt habe sich die Lage aber etwas entspannt. „Die Bahnen sind absolut frei“, sagte er zum Zustand der Pisten. „Ich hoffe, dass heute der Tag ruhiger wird.“ Die Schneeverwehrungen hatten in Hessen aber auch auf mehreren Autobahnen für kurzzeitige Sperren gesorgt.

Auch in Berlin-Schönefeld kündigten sich wieder Probleme an. Der britische Billigflieger Easyjet strich insgesamt 20 Starts und Landungen vom Flugplan. 9 Flieger würden am Vormittag nicht starten, 11 im Laufe des Tages nicht landen, teilte Easyjet mit. Grund dafür ist laut Mitteilung der „Mangel an Enteisungsmittel“. Am Donnerstag war das Mittel für die Flugzeuge ausgegangen und hatte deshalb für erhebliche Ausfälle gesorgt.

Im Osten berichteten die Polizeibehörden von Aufräumarbeiten. „Wir haben ganz schön zu tun“, sagte ein Sprecher in Chemnitz. Räumdienste müssten Straßen freimachen und Lastwagen müssten geborgen werden. In Thüringen waren paar Bäume auf kleinere Straßen gefallen. In Brandenburg lief ebenfalls nicht alles rund: “Der Winterdienst kommt nicht so in die Gänge“, meinte ein Sprecher in Frankfurt (Oder). Besonders Lastwagenfahrer würden nicht immer langsam fahren. „Wenn die statt 30 dann 45 km/h fahren, dann knallt's schon mal.“

In den Teilen Deutschlands, für die die Unwetterzentrale Meteomedia starke Schneefälle vorhergesagt hatte, blieb es dafür aber ruhig. Weder in Nordrhein-Westfalen noch in Niedersachsen, wo teilweise bis zu 30 Zentimeter Neuschnee fallen sollten, berichteten die Behörden von Unfällen oder Störungen.