Der verunglückte Wettkandidat wird nicht noch einmal operiert. Sein Zustand ist unverändert. Zuschauer erhalten Geld zurück.

Düsseldorf/Mainz. Der verunglückte „Wetten, dass..?“-Kandidat Samuel Koch soll zunächst nicht noch einmal operiert werden. Ein weiterer Eingriff sei nach den zwei bisherigen OPs definitiv nicht vorgesehen, berichtete eine Sprecherin der Düsseldorfer Uniklinik am Donnerstag. Der Zustand des 23-Jährigen sei unverändert. Samuel Koch drohen dauerhafte Lähmungen, nachdem er bei einer Wette in der ZDF-Show am Sonnabend schwer gestürzt war. Auf Sprungstelzen hatte er nacheinander fünf ihm entgegenkommende Autos überspringen wollen. Er zog sich schwere Verletzungen an Halswirbelsäule und Rückenmark zu und erwachte mit Lähmungen an Armen und Beinen aus dem künstlichen Koma. Inwieweit die Lähmungen zurückgehen, wollten die Ärzte bisher nicht endgültig beurteilen

Zuschauer von "Wetten, dass..?“ erhalten Geld zurück

Die Saal-Zuschauer der nach dem schweren Unfall abgebrochenen ZDF-Show „Wetten, dass..? bekommen ihr Geld zurück. Bei allen, bei denen Überweisungsträger und damit Bankdaten vorlägen, geschehe dies automatisch, sagte dein ZDF-Sprecher am Donnerstag in Mainz. Einige der rund 3700 Zuschauer in der Düsseldorfer Rheinhalle, bei denen dies nicht der Fall sei, müssen ihre Eintrittskarten und Bankdaten an die ZDF-Zuschauerredaktion schicken.

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Das ZDF bestätigte unterdessen Aussagen des ZDF-Unterhaltungschefs Manfred Teubner in der „Bild“-Zeitung, warum in der Sendung Gummimatten auf den Autos fehlten: „Samuel hatte diese Matten bei den ersten Proben auf die Autos gelegt, damit der Abstand zum Boden noch höher ist. Bei der Generalprobe und der Sendung wurden die Matten einvernehmlich nicht verwendet.“

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Auf die Frage, warum der Mainzer Sender dem Wettkandidaten nur vier Minuten Zeit gegeben habe, entgegnete der ZDF-Unterhaltungschef: "Ursprünglich wollte Samuel die Wette in zwei Minuten absolvieren. Wir haben aber dann gemeinsam verabredet, dass er sich mehr Zeit nehmen kann.“ Zudem bestätigte Teubner in der „Bild“-Zeitung, dass für eine weitere Kameraperspektive das Schiebedach des Autos geöffnet gewesen sei, bei dessen Fahrt das Unglück geschah. „Das hat mit dem Unfall aber nichts zu tun.“

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Schließlich äußerte sich der ZDF-Unterhaltungschef zu dem Unfall mit einem anderen Wettkandidaten bei der Probe der Sendung: „Eine Frau wollte 20 Pferde am Trab erkennen. Bei der Probe fiel ein Teammitglied von ihr beim Warmreiten vom Pferd und brach sich den Arm. Die Wette hätten wir aus dramaturgischen Gründen ohnehin nicht in der Sendung gebracht.

"Wetten, dass..?“-Unfall beschäftigt Staatsanwaltschaft

Der folgenschwere Unfall bei der ZDF-Sendung „Wetten, dass..?“ beschäftigt nun auch die Düsseldorfer Staatsanwaltschaft. In den vergangenen Tagen seien mindestens fünf Anzeigen eingegangen, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Johannes Mocken, am Donnerstag. Diese richteten sich unter anderem gegen die Verantwortlichen des ZDF wegen gefährlicher Körperverletzung. Ob die Anzeigen auch Anlass zu staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen seien, müsse erst ausgewertet werden.

+++Mit solchen Sprungfedern wollte Samuel Koch seine Wette gewinnen+++

Trotz der schweren Verletzungen des Wettkandidaten Samuel Koch wird es den Angaben zufolge weiterhin keine staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen von Amts wegen geben. Hinweise auf ein mögliches Fremdverschulden und damit einer Straftat lägen nicht vor. „Wir gehen derzeit von einem Unfall mit Alleinverschulden aus“, sagte Mocken.

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