In Grünwald bei München versammelten sich rund 300 Trauergäste, um dem verstorbenen Thomas Fuchsberger die letzte Ehre zu erweisen.

Grünwald. Joachim Fuchsberger wollte am schwersten Tag seines Lebens nicht in der Öffentlichkeit stehen. Der Fernsehstar kam über den Hintereingang zur Trauerfeier für seinen Sohn Thomas , der vor knapp zwei Wochen bei einem tragischen Unglück starb . Und die Familie verließ die Gedenkveranstaltung auch auf diesem Weg wieder. Rund 300 Trauergäste versammelten sich am Mittwoch im Münchner Vorort Grünwald, um dem Komponisten und Reisejournalisten die letzte Ehre zu erweisen, unter ihnen der Moderator Frank Elstner, die Schauspieler Christian Wolff, Oliver Kalkofe und Horst Janson sowie Münchens Oberbürgermeister Christian Ude (SPD).

Der Sarg mit dem Leichnam von Thomas Fuchsberger stand in der Mitte der Bühne im August-Everding-Saal, der mit dutzenden weißen Rosen geschmückt war. Umsäumt wurde er von einem Meer aus rund 200 weißen Kerzen und unzähligen Rosenblüten. Ein großes Foto daneben zeigte „Thommy“, wie er von seinen Eltern und Freunden genannt wurde, vor einer Berglandschaft. Es war bei einer seiner vielen Touren um die Welt entstanden.

Der Reisejournalist war am 14. Oktober im Alter von 53 Jahren in Kulmbach in einem Bach ertrunken. Die genauen Umstände des Unglücks sind unklar. Joachim Fuchsberger ging in einem Zeitungsinterview davon aus, dass vermutlich ein Zuckerschock seines Sohnes zu dem Unfall geführt habe. Er litt seit Jahren an schwerer Diabetes.

Schauspieler Hansi Kraus, der am Mittwoch in Grünwald bei München als einer der Ersten erschien, sagte: „Ich habe es noch nicht ganz kapiert, dass er nicht mehr da ist.“ Er war ja so oft unterwegs. Ihm komme es so vor, als sei sein Freund im Moment einfach nur auf Reisen. Noch zwei Tage vor seinem Tod hatte er ihn zuletzt gesehen. Mit Blick auf die Eltern Joachim und Gundula Fuchsberger betonte er: „Es ist ein riesiger Schmerz für die beiden. Ich weiß ja, wie eng ihr Verhältnis war.“ Auch John Jürgens, der Sohn von Udo Jürgens, sagte: „Wir fragen uns, wie Blacky das verarbeitet.“ Da er selbst Vater sei, könne er seinen Schmerz besonders nachempfinden.

Bei der Trauerfeier wurde viel Musik von Thomas Fuchsberger gespielt, darunter sein Lied „Shine On“, ein Orgelkonzert, das er zum Theaterstück seines Vaters „Der Priestermacher“ komponiert hatte sowie seine Filmmusik zu der Sendereihe „Terra Australis“. Max Greger senior und sein Sohn spielten an Saxophon und Flügel das Lied „Amazing Grace“. Bilder von Thomas Fuchsberger als Kind und als Erwachsener wurden gezeigt.

+++ Thomas Fuchsberger war ein Multitalent +++

Viele der Gäste kämpften nach der Trauerfeier, die unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfand, mit den Tränen und fielen sich in die Arme. Musiker Abi Ofarim sagte: „Es ist unerklärlich. Ich hätte mir gewünscht, er hätte selbst auf der Bühne gestanden.“ Joachim Fuchsberger sei „unglaublich stark“, fügte er hinzu.

Zahlreiche Freunde aus aller Welt waren nach Grünwald gekommen, um Fuchsberger die letzte Ehre zu erweisen. Direkt neben dem Sarg stand ein Kranz seiner australischen Freunde, mit der Aufschrift „Es bricht uns das Herz.“ Als Redner sprachen Münchens Oberbürgermeister Ude, der 1. Bürgermeister von Grünwald, Jan Neusied (CSU) und ein Freund des Verstorbenen.

Schauspieler Bernd Herzsprung sagte, er werde sich immer an die „Freundlichkeit und die menschliche Wärme von Thomas Fuchsberger„ erinnern. „Er war ein toller Junge.“ Nach der Trauerfeier fuhr ein Leichenwagen mit dem Sarg des Verstorbenen davon, dahinter folgte Joachim Fuchsberger. Kraft gebe ihm seine Frau, hatte „Blacky“ kurz vor der Trauerfeier der „Bunten“ gesagt: „Ich habe sie ein Leben lang geliebt, wie jeder weiß. Aber noch nie so wie jetzt. Ich weiß, sie ist der Mensch, an dem ich mich wieder hochranken kann.“ Die Beisetzung sollte im engsten Kreis stattfinden.