Noch am Vorabend hatte Thomas Fuchsberger bei einer Veranstaltung gesprochen - tags darauf war der Sohn von Joachim “Blacky“ Fuchsberger tot.

Kulmbach/Bayreuth. Schock für Angehörige: Als Bekannte das Hotelzimmer von Thomas Fuchsberger am Morgen leer vorfinden, haben sie die schlimmsten Befürchtungen. Am späten Donnerstagabend bestätigt sich ihre Vorahnung auf schreckliche Weise: Der Sohn von Fernsehstar Joachim „Blacky“ Fuchsberger ist tot. Einsatzkräfte der Wasserwacht und des DLRG bergen den 53 Jahre alten zuckerkranken Journalisten tot aus dem Mühlbach in Kulmbach, wie die Polizei am Freitag mitteilt.

Die Bayreuther Ermittler gehen von einem tragischen Unglücksfall aus. Dass Thomas Fuchsberger Opfer eines Verbrechens geworden sein könnte, schließen sie mit ziemlicher Sicherheit aus. Auch einen Selbstmord halten sie für ausgeschlossen, wie ein Polizeisprecher ausdrücklich betont. Die genauen Unglücksumstände seien unklar. Nähere Hinweise erhofft sich die Kripo von einer noch für Freitag geplanten Obduktion der Leiche.

Thomas Fuchsberger hatte sich auf Einladung der Akademie für neue Medien in Kulmbach aufgehalten, wie Akademieleiter Thomas Nagel am Freitag sagte. Er sei prominenter Gast bei einem Akademie-Gespräch gewesen, bei dem ihn der Fernsehjournalist des Bayerischen Rundfunks (BR), Dietmar Gaiser, interviewte. Bei dem Gespräch ging es laut Einladung um die „Macht der Medien und was Medien und regionale Unternehmen medial von einander lernen können“. Zugleich hofften die Veranstalter, wie es in der Einladung heißt, auch auf „Anekdoten aus der Familie Fuchsberger“.

Danach habe es noch einen Empfang gegeben, so dass Thomas Fuchsberger das oberhalb der Kulmbacher Altstadt liegende Akademiegebäude nach zwei Stunden verließ. Nach lokalen Medienberichten soll der 53-Jährige danach noch mit Bekannten in ein Lokal gegangen sein. Danach verliert sich seine Spur. Als Mitarbeiter Thomas Fuchsberger am Donnerstag gegen 10.45 Uhr zum Bahnhof nach Lichtenfels bringen wollen, wo er mit dem ICE nach München fahren sollte, hätten sie ein nur leeres Zimmer vorgefunden, sagt Akademie-Chef Nagel. Sie erstatten daraufhin Vermisstenanzeige.

+++ Thomas Fuchsberger war ein Multitalent +++

Die Polizei fragt zunächst die umliegenden Krankenhäuser ab, wie ein Sprecher erläutert. Als dies keinen Hinweis auf Fuchsbergers Verbleib erbringt, ordnet die Polizei eine großangelegte Suchaktion an. „Wie allseits bekannt ist, war Thomas Fuchsberger zuckerkrank“, begründet der Sprecher die rasche Mobilisierung von etwa 100 Helfern. Gegen 22.00 Uhr finden Einsatzkräfte von Wasserwacht und DLRG Fuchsberger in der Innenstadt leblos im Mühlbach treibend. Nach ersten Erkenntnissen dürfte der Münchner in dem bis zu zwei Meter tiefen Gewässer ertrunken sein.

Thomas Fuchsberger, der Filmmusiken schrieb und seit den Olympischen Sommerspielen 1972 in München als Fotograf arbeitete, litt nach eigenen Angaben seit 1977 unter Diabetes. Nach den Erfahrungen als Zuckerkranker auf zahlreichen Auslandsreisen entschloss er sich zu einem Buch, in dem er zu beweisen versuchte, dass Diabetiker keineswegs auf Genuss verzichten müssen. Das in einer Auflage von 25 000 Exemplaren erschiene Buch „Feine Küche für Diabetiker“ öffnete dem Sohn von „Blacky“ Fuchsberger die Türen zu zahlreichen Talkshows. Seitdem unternahm er auch immer wieder Vortragsreisen zum Thema „Diabetes“.