Ein Schäferhund-Rottweiler-Mischling hat sein eigenes Frauchen getötet, warum ist noch unklar. Der “Familienhund“ wurde eingeschläfert.

Erfurt/Berlin. Tödliche Beißattacke: Eine 57 Jahre alte Frau ist am Dienstagabend in Kindelbrück im Kreis Sömmerda von ihrem eigenen Hund getötet worden. Sie sei von dem „Familienhund“ angegriffen und gebissen worden, sagte ein Polizeisprecher. Es handle sich um einen Mischling - einem Mix aus Schäferhund und Rottweiler. Warum das Tier plötzlich auf die Frau losgegangen sei, konnte noch nicht geklärt werden. Ihr Ehemann stehe unter Schock und sei nicht vernehmungsfähig, äußerte der Polizeisprecher. Auf dem Grundstück in Kindelbrück lebe nur das Ehepaar. Der tödliche Vorfall habe sich gegen 18.00 Uhr ereignete.

Am Abend teilte die Polizei mit, dass der drei bis vier Jahre alte Hund noch vor Ort eingeschläfert wurde. Eine Obduktion der Frau soll in den kommenden Tagen mehr Aufschluss über den tragischen Vorfall geben.

Die Thüringer Landesregierung hatte vor einer Woche ein Gesetz zum Schutz vor gefährlichen Hunden vorgelegt . Darin werden unter anderem vier als „Kampfhund“ geltende Terrierrassen grundsätzlich als gefährlich eingestuft. Für ihre Haltung soll es sehr strenge Auflagen geben. Aber auch große, mindestens 40 Zentimeter hohe und 20 Kilogramm schwere Hunde gelten als gefährlich.

Für ihre Haltung gilt künftig jedoch keine Erlaubnis-, sondern nur eine Anzeigepflicht. Anlass für das Gesetz war ein tödlicher Angriff von vier Kampfhunden auf ein dreijähriges Mädchen Ende Mai 2010 in in Oldisleben (Kyffhäuserkreis).

Auch in Berlin wurde am Montagnachmittag ein neunjähriger Junge von einem Kampfhund angefallen, ins Gesicht gebissen und schwer verletzt. Das Kind war am bei einem Freund zu Besuch. Nach Polizeiangaben verbot die Mutter des Freundes den beiden Jungen, zu dem Staffordshire-Terriermischling ins Wohnzimmer zu gehen. Als die Frau die Kinder allein in der Wohnung zurückließ, öffneten diese jedoch die Zimmertür. Plötzlich griff der Hund den Neunjährigen an. Mit tiefen Wunden im Gesicht und an der linken Hand konnte der Junge fliehen. Gegen die Hundebesitzerin wird wegen fahrlässiger Körperverletzung ermittelt.