Der dreijährige Junge war bei seiner Urgroßmutter zu Besuch, die den Kampfhund in Pflege hatte. Der Rottweiler griff das Kind am Abend an.

Wittenberg. Ein dreijähriger Junge ist am Sonnabendabend in Sachsen-Anhalt von einem Rottweiler totgebissen worden. Beamte in Zörnigall erschossen den Kampfhund, der bei ihrem Eintreffen keinen an das Kind heranließ. Ein weiterer Rottweiler wurde einem Tierheim übergeben. Das Kind war von seiner 76 Jahre alten Urgroßmutter betreut worden, die beide Hunde zur Pflege aufgenommen hatte.

Landesinnenminister Holger Hövelmann (SPD) zeigte sich über die Beißattacke bestürzt. Es sei „erschütternd, dass ein kleines Kind einen solchen Tod sterben musste“, sagte er in Magdeburg. Der „entsetzliche Vorfall“ zeige erneut, wie groß die von einem aggressiven Hund ausgehende Gefahr sein könne. Die Umstände müssten sehr genau darauf untersucht werden, ob die Bedingungen der Hundehaltung und die Begegnung mit einem dreijährigen Kind nicht unverantwortlich gewesen seien.

„Wir können uns mit der Gefahr durch aggressive Hunde nicht abfinden“, sagte Hövelmann. Kommunale Kontrollmöglichkeiten müssten deshalb in vollem Umfang ausgeschöpft werden. „Bei der Untersuchung des Todesfalls wird es auch um die Frage gehen, ob diese Möglichkeiten konsequent angewandt wurden“, fügte er hinzu. Zugleich kündigte er an, die gesetzlichen Regelungen auf den Prüfstand zu stellen. Absoluten Schutz vor einem Angriff könne aber kein Gesetz bieten.