Die schweren Gewitter sind zunächst vorbei, die Gluthitze nimmt eine kurze Auszeit. Morgen steigen die Temperaturen jedoch auch in Hamburg wieder.

Hamburg. Ganz Deutschland atmet heute durch! Nach den heftigen Unwettern in weiten Teilen Deutschlands hat sich die Lage am Dienstag beruhigt. In der Nacht sei es vereinzelt noch zu stärkeren Regenfällen gekommen, größere Schäden seien aber ausgeblieben, sagte Meteorologe Helmut Malewski vom Deutschen Wetterdienst. Bereits am Mittwoch könne aber erneut eine Gewitterfront aus dem Westen hereinziehen. Welche Regionen betroffen oder wie stark die Unwetterfront sei, könne noch nicht abgeschätzt werden. Von den schweren Unwettern am Montag waren insbesondere Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen betroffen. Drei Menschen kamen dabei ums Leben. In Bremerhaven und im nordrhein-westfälischen Geilenkirchen wurden Windgeschwindigkeiten von mehr als 118 Kilometer pro Stunde gemessen, was einer Windstärke 12 entspricht. Mit den starken Regenfällen von 25 bis stellenweise mehr als 50 Liter pro Quadratmeter war zum Teil auch starker Hagelschlag verbunden. Bei Loxstedt in der Nähe von Cuxhaven entstand ein kleiner Tornado.

In Weener im niedersächsischen Kreis Leer wurde eine 20-Jährige von einem Baum erschlagen, als sie sich mit ihrer zweijährigen Nichte auf dem Heimweg befand. Die Frau musste schwer verletzt in ein Krankenhaus gebracht werden und erlag am späten Montagnachmittag ihren Verletzungen. Das Mädchen wurde leicht verletzt. Im niedersächsischen Nordhorn wurde eine 47-jährige Frau von den abgerissenen Ästen eines Baumes erschlagen. Der Baum kippte auf das Dach eines Hauses, unter dem die Frau Schutz vor dem Unwetter gesucht hatte.

In Köln wurde außerdem eine 54-jährige Rollerfahrerin von einem Laster erfasst und tödlich verletzt. Die Frau wollte laut Polizei offenbar wegen des Unwetters Schutz unter einer Brücke suchen.

Nach den starken Behinderungen im Bahnverkehr in Nordrhein-Westfalen beruhigte sich am Dienstag die Lage auch dort. Lediglich die Strecken zwischen Mönchengladbach und Krefeld, Dormagen und Krefeld sowie Oberhausen und Emmerich seien noch komplett gesperrt, sagte ein Bahnsprecher. Wie lange die Sperrungen andauerten, sei noch nicht abzuschätzen. Jedoch werde die Strecke zwischen Oberhausen und Emmerich wohl bis Mittwoch gesperrt sein.

Die Gewitter bringen indes nur eine kurze Abkühlung. Nach einer kurzen Verschnaufpause am Dienstag mit Temperaturen unter der 30-Grad-Marke klettert bereits am Mittwoch das Thermometer im Süden wieder auf Werte bis zu 36 Grad. Auch in Hamburg sollen die Temperaturen schon morgen wieder über 30 Grad steigen. Heute kann die Hansestadt bei vergleichsweise milden 24 Grad durchschnaufen. Schwere Gewitter und Regenfälle sind indes in Hamburg nicht zu erwarten.