Vereinshaus der ehemaligen Ortsgruppe Potsdam durchsucht. Waffen, Amphetamine, Marihuana und Testosteron-Ampullen sichergestellt.

Potsdam/Berlin. Die Rocker-Szene bleibt unter Druck: Zwei frühere Mitglieder der aufgelösten Potsdamer Hells Angels sollen zu einer Bande von Drogenhändlern in Berlin und Brandenburg gehören. Bei einer Razzia in Potsdam und Umgebung sowie in Berlin wurden am Dienstag die Wohnungen der 28 und 32 Jahre alten Männer durchsucht.

Auch das Vereinshaus ihrer früheren Ortsgruppe in Potsdam wurde nach Angaben des Landeskriminalamtes (LKA) Brandenburg durchkämmt. Im Visier stehen sechs Beschuldigte im Alter von 21 bis 35 Jahren. Sie sollen als Bande im großen Stil Drogenhandel betrieben haben.

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Laut Ermittlungsbehörden wurden Amphetamine, Marihuana sowie über 50 Ampullen Testosteron sichergestellt. Handys, mehrere zehntausend Euro Bargeld, Computer und ein Tresor wurden beschlagnahmt. Zudem fand die Polizei Waffen, darunter sieben Macheten und zwei Luftgewehre. Ein 26-Jähriger wurde vorläufig festgenommen. Gegen ihn ermittelt die Staatsanwaltschaft Potsdam. Trotz Bezügen zur Rockerszene richte sich der Einsatz vorrangig nicht gegen Rockerkriminalität, hieß es.

Laut Polizei gehört der Drogenhandel jedoch zu den wichtigsten Geschäftsfeldern der Rockerszene. Diese Aktivitäten liefern immer wieder Anlass für gewaltvolle Macht- und Revierkämpfe verfeindeter Banden – beispielsweise den Hells Angels und den Bandidos. (dpa)