Der Rocker war am Dienstagmorgen mit einer tödlichen Schussverletzung an einer Straße zwischen Bottrop und Gladbeck entdeckt worden.

Bottrop/Essen. Nach dem Mord an einem Rocker der berüchtigten Bandidos im Ruhrgebiet hat die Polizei am Tatort einen Revolver größeren Kalibers gefunden. Die Waffe habe ein bis zwei Meter von dem 49-Jährigen entfernt in einem Gebüsch gelegen, bestätigte Staatsanwalt Joachim Lichtinghagen am Donnerstag in Essen Informationen von „Spiegel Online“. Die Kugel, die den Rocker tötete, ist dagegen verschollen. Sie habe den Körper durchschlagen und sei bislang trotz intensiver Suche auch mit Metalldetektoren nicht entdeckt worden. Lichtinghagen wollte auch einen Selbstmord nicht ausschließen.

„Das ist die berühmte Nadel im Heuhaufen“, sagte der Staatsanwalt. Daher ist bislang auch noch nicht klar, ob es sich bei dem Revolver um die Tatwaffe handelt. Die Waffe wird nun im Landeskriminalamt auf Schmauchspuren, DNA und Fingerabdrücke untersucht.

+++ Ex-Rocker beschuldigt deutschen Hells-Angels-Boss +++

Der erschossene Hans B. habe sich möglicherweise auf dem Weg zur Arbeit befunden. Er sei nicht vorbestraft gewesen. Eine heiße Spur gebe es bei den Ermittlungen bislang nicht. Am Dienstagmorgen war der Rocker mit einer tödlichen Schussverletzung an einer Straße zwischen Bottrop und Gladbeck entdeckt worden. Kurz darauf starb er noch am Tatort.

Hans B. war nach Angaben der Ermittler einfaches Mitglied der Bandidos im Chapter Dinslaken. Die Maschine vom Typ Harley Davidson war ordentlich am Straßenrand auf dem Seitenständer abgestellt. Als die Polizei den Rocker entdeckte, war er schon nicht mehr ansprechbar.

Unklar ist, ob sich der Bandido mit jemandem getroffen hatte oder ob er angehalten wurde. In der Vergangenheit waren immer wieder Mitglieder der verfeindeten Bandidos und der Hells Angels aneinandergeraten. Doch dafür haben die Ermittler in diesem Fall bislang keinen Anhaltspunkt.

In den vergangenen Tagen hatte es in Norddeutschland und Berlin großangelegte Aktionen gegen Rocker gegeben. Rund 1200 Beamte durchsuchten dabei in Kiel, Hannover und Hamburg Bordelle, Kneipen und Wohnungen.