Vor zwei Jahren stürmten Räuber das Turnier. Start in diesem Jahr mit hohem Sicherheitsaufwand. 6,5 Millionen Euro stehen auf dem Spiel.

Berlin. Zwei Jahre nach dem spektakulären Pokerraub im Berliner Hyatt-Hotel setzen die Veranstalter bei einer Neuauflage des Turniers auf höchste Sicherheitsvorkehrungen. Von Montag bis Samstag spielen bis zu 1300 Teilnehmer der European Poker Tour (EPT) in der Spielbank am Potsdamer Platz und im Hyatt um insgesamt bis zu 6,5 Millionen Euro. „Wir stimmen unser Sicherheitskonzept eng mit der Polizei ab“, sagte Spielbank-Direktor Steffen Stumpf der Nachrichtenagentur dpa. Der Raub 2010 habe verdeutlicht, dass die Sicherheit erhöht werden müsse.

Dabei sollen sich die Vorbereitungen am Konzept des vergangenen Jahres orientieren. Damals fand das Turnier nur in der Spielbank statt. Etliche Wachleute sowie Polizisten sollen vor Ort im Einsatz sein. Sicherheitsmänner kontrollieren dann schon draußen den Zugang zum Spielbereich. Spieler, Mitarbeiter und Journalisten müssen durch eine Sicherheitsschleuse mit Metalldetektoren wie am Flughafen. Außerdem gibt es drinnen und draußen Überwachungskameras.

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„Dazu garantieren wir aber auch höchste Sicherheitsstandards, da der komplette Geldfluss wie letztes Jahr ausschließlich bei uns in der Spielbank Berlin stattfindet“, sagte Stumpf. Der Hauptteil des Turniers soll aber wie vor zwei Jahren im Grand Hyatt Hotel gegenüber der Spielbank ausgetragen werden. Teilnehmer sollen das Startgeld von 5000 Euro möglichst mit Kreditkarte und nicht bar bezahlen. Die Sicherheitsregeln betreffen auch die Kleiderordnung: Spieler dürfen Sonnenbrillen und Kappen nur an den Spieltischen tragen.

Unter anderem werden Prominente wie Ex-Tennisstar Boris Becker erwartet. Auch deutsche Top-Spieler wie Pokerweltmeister Pius Heinz werden mitzocken. Der 22-Jährige hatte im November die World Series of Poker in Las Vegas gewonnen und umgerechnet 6,3 Millionen Euro kassiert. Das Pokerturnier sei sein erstes großes in Deutschland, verriet Heinz. Ein Sieg stehe ganz oben auf der Wunschliste.

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Vor zwei Jahren stürmten am vorletzten Tag vier Maskierte das Hotel. Einer schwang eine Machete. Sie stopften Bargeld, das sichtbar in Kassen lag, in ihre Taschen. Schnell wurden sie von den wenigen Wachleuten in ein Handgemenge verwickelt, ein junger Mann entriss ihnen einen Teil der Beute. Die Räuber entkamen dennoch unerkannt. Sie hinterließen aber viele Spuren und wurden von Kameras gefilmt.

Durch Zeugenaussagen kam die Polizei den vier Männern aus Berlin schnell auf die Spur. Im Juli 2010 erhielten die Räuber mehrjährige Gefängnisstrafen. Ende vergangenen Jahres wurden zwei Drahtzieher zu Haftstrafen von sechs Jahren und vier Monaten sowie sieben Jahren und drei Monaten verurteilt. Der Großteil der 242 000 Euro Beute ist bis heute verschwunden.

(dpa)