In der Tiefe von 33 Kilometern hat sich im Indischen Ozean ein starkes Erdbeben ereignet. Tsunamiwarnung für gesamten Indischen Ozean.

Jakarta. Ein starkes Erdbeben hat am Mittwoch die Küste Sumatras in Indonesien erschüttert. Die US-Erdbebenwarte USGS gab eine Stärke von 8,7 an. Die indonesische Erdbebenwarte gab eine Tsunamiwarnung heraus. „Wir haben eine Tsunamiwarnung für Aceh, Nordsumatra und Westsumatra herausgegeben“, sagte ein Sprecher der Behörde. Nach Angaben von Lokalmedien rannten die Menschen auf Sumatra in Panik auf die Straßen.

Das Tsunamiwarnzentrum rief alle Länder rund um den Indischen Ozean auf, nach Anzeichen eines Tsunamis Ausschau zu halten. Es handelte sich nicht um eine Tsunamiwarnung, betonte das Zentrum. „Es steht nicht fest, dass ein Tsunami ausgelöst wurde“, heißt es in der Mitteilung. Aber Erdbeben dieser Stärke hätten das Potenzial, einen Tsunami mit großem Zerstörungspotenzial auszulösen.

Das Beben ereignete sich etwa 370 Kilometer von der Hauptstadt Sinabang der Insel Simeuluë vor der Küste Sumatras (Indonesien) entfernt, in einer Tiefe von 33 Kilometern.

Die Hongkonger Erdbebenwarte gab die Stärke der Erdstöße vor Sumatra mit 8,4 an, wie die amtliche chinesische NachrichtenagenturXinhua berichtete.

Zum Vergleich: Das schwere Erdbeben vor der Ostküste Japan am 11. März 2011 hatte eine Stärke von 9,0.

Das Beben mit dem verheerenden Tsunami Ende 2004 ebenfalls bei Sumatra hatte eine Stärke von 9,1. In der Folge starben rund 230.000 Menschen.

Stichwort: Sumatra

Die Insel Sumatra gehört zu Indonesien. Das asiatische Land ist mehr als fünfmal so groß wie Deutschland. Es besteht aus mehreren Tausend Inseln. Viele davon sind unbewohnt. Eine bedeutende Insel heißt Java. Dort liegt auch Jakarta, die Hauptstadt von Indonesien.

Sumatra ist eine der größten Inseln Indonesiens. Dort leben mehr als 40 Millionen Menschen, etwa halb so viele wie in Deutschland. Die Mehrzahl der Bewohner lebt von der Landwirtschaft, bauen Reis, Gemüse, Tabak, Tee und Kaffee an. Das Klima ist überwiegend heiß und feucht.

Auf Sumatra gibt es mehrere Vulkane. Außerdem kommt es immer wieder zu schweren Erdbeben. Ende 2004 kamen durch einen Tsunami im Indischen Ozean mehr als

230 000 Menschen ums Leben, darunter auch mehr als 550 deutsche Touristen. Auslöser war ein Erdbeben der Stärke 9,1 vor der Küste Sumatras. Der Tsunami am zweiten Weihnachtstag hinterließ in zwölf Ländern schwerste Schäden. Außer Indonesien wurden Sri Lanka, Indien und Thailand besonders schwer getroffen. Mindestens 1,7 Millionen Menschen wurden obdachlos. (rtr/dpa)