Die Ausmaße der schweren Erdbeben vor Sumatra sind noch unklar. Rund um den Indischen Ozean herrscht aber die Angst vor einem Tsunami.

Jakarta. Sumatra in Indonesien ist am Mittwoch von einem schweren Erdbeben und einem heftigen Nachbeben erschüttert worden. Die Erdstöße hatten nach Angaben der indonesischen Erdbebenwarte Stärken von 8,5 und 8,1. Die Behörden gab eine Tsunamiwarnung für Sumatra aus. Das Tsunamiwarnzentrum rief alle Länder um den Indischen Ozean zu erhöhter Wachsamkeit auf.

Zweieinhalb Stunden nach dem ersten Erdstoß lagen aus der Küstenregion Sumatras aber noch keine Angaben über einen Tsunami, Schäden oder Tote vor. „Wir danken dem Herrgott“, sagte Präsident Susilo Bambang Yudhoyono, bevor das Nachbeben passierte.

Das zweite Beben ereignete sich auch vor der Küste der Insel Sumatra. Nach Angaben der US-Erdbebenwarte USGS hatte es eine Stärke von 8,2.

Nach Angaben des amerikanischen Geophysiker Bruce Pressgrave bebte die Erde bei dem ersten Erdstoß horizontal, nicht vertikal. Dadurch sei die Tsunamigefahr weitaus geringer als bei einem Beben, bei dem der Meeresboden an einer Stelle absackt, sagte der Experte der US-Erdbebenwarte USGS dem Sender BBC.

In der Provinzhauptstadt Banda Aceh waren die Menschen in Panik auf die Straßen gerannt, wie auf Fernsehbildern zu sehen war. Tausende machten sich mit Autos und Mopeds auf die Flucht ins Landesinnere. An den Westküsten Thailands wurden die Strände geräumt. In Indien wurden leichte Wellen von 10 bis 30 Zentimetern höhe gemessen.

Rund um den Indischen Ozean hatten bei dem verheerenden Erdbeben und Tsunami an Weihnachten 2004 meterhohe Wellen die Küsten verwüstet. Insgesamt kamen damals rund 230.000 Menschen ums Leben.

Stichwort: Sumatra

Die Insel Sumatra gehört zu Indonesien. Das asiatische Land ist mehr als fünfmal so groß wie Deutschland. Es besteht aus mehreren Tausend Inseln. Viele davon sind unbewohnt. Eine bedeutende Insel heißt Java. Dort liegt auch Jakarta, die Hauptstadt von Indonesien.

Sumatra ist eine der größten Inseln Indonesiens. Dort leben mehr als 40 Millionen Menschen, etwa halb so viele wie in Deutschland. Die Mehrzahl der Bewohner lebt von der Landwirtschaft, bauen Reis, Gemüse, Tabak, Tee und Kaffee an. Das Klima ist überwiegend heiß und feucht.

Auf Sumatra gibt es mehrere Vulkane. Außerdem kommt es immer wieder zu schweren Erdbeben. Ende 2004 kamen durch einen Tsunami im Indischen Ozean mehr als 230.000 Menschen ums Leben, darunter auch mehr als 550 deutsche Touristen. Auslöser war ein Erdbeben der Stärke 9,1 vor der Küste Sumatras. Der Tsunami am zweiten Weihnachtstag hinterließ in zwölf Ländern schwerste Schäden. Außer Indonesien wurden Sri Lanka, Indien und Thailand besonders schwer getroffen. Mindestens 1,7 Millionen Menschen wurden obdachlos. (rtr/dpa)