Außerdem verfasst der Kapitän der “Costa Concordia“ eine Schrift für den Prozess. Darin will Schettino seine Sicht des Schiffbruchs darlegen.

Rom. Der schwer beschuldigte Kapitän der havarierten „Costa Concordia“, Francesco Schettino, schreibt an einem Buch und an einer Verteidigungsschrift für seinen Prozess. Wie die Turiner Tageszeitung „La Stampa“ am Mittwoch berichtete, will ein US-Verlag das Buch des 52-jährigen Italieners aus Meta di Sorrento bei Neapel herausbringen.

Enthüllen werde er in dem Buch seine Beziehungen zu den Offizieren des Kreuzfahrtschiffes und zu der Moldawierin Domnica Cemortan (25), hieß es unter Berufung auf Angaben aus Schettinos Umfeld. Die Frau war während der Unglücksfahrt in seiner Nähe. Sie wie auch Schettino bestritten aber, ein Verhältnis gehabt zu haben.

In der Schrift für den Prozess will Schettino offensichtlich seine Sicht des Schiffbruchs vom 13. Januar vor der toskanischen Insel Giglio darlegen. Die Ermittler werfen dem früheren Kapitän unter anderem mehrfache fahrlässige Tötung, Havarie, Verlassen der „Costa Concordia“ während der Evakuierung sowie mangelnde Kommunikation mit dem Hafenamt in Livorno vor. Insgesamt wird gegen neun Offiziere des Schiffes und Vertreter der Costa-Reederei ermittelt.

Das italienische Kreuzfahrtschiff war am Abend des 13. Januar zu nahe an die Insel herangefahren, hatte einen Felsen gerammt und war danach mit mehr als 4200 Passagieren und Crew-Mitgliedern gekentert. Schettino und die Reederei geben sich gegenseitig die Schuld dafür. 25 Leichen wurden seither geborgen, sieben Menschen werden vermisst.