Thomas F. bleibt wie vom Erdboden verschluckt. Ein weiteres Fluchtfahrzeug des mutmaßlichen Schwerverbrechers wurde jetzt entdeckt.

Rheinböllen/Düsseldorf. Die Polizei hat im rheinland-pfälzischen Rheinböllen ein weiteres Fluchtfahrzeug des bundesweit gesuchten Thomas F. gefunden. Auf einem Parkplatz eines Schwimmbades wurde am Donnerstag nach Zeugenhinweisen ein schwarzer Polo gefunden, den der mutmaßliche Bankräuber am 11. Dezember einem Ehepaar in Meerbusch (Rhein-Kreis Neuss) geraubt haben soll. Thomas F. habe das Fahrzeug noch am gleichen Tag dort stehen gelassen, teilte die Polizei Düsseldorf am Freitag mit.

Die Ermittler gehen davon aus, dass der Täter von Rheinböllen aus seine Flucht mit öffentlichen Verkehrsmitteln fortgesetzt hat. Das Auto wird nun auf weitere Spuren untersucht. Außerdem hoffen die Fahnder auf Zeugen, die den Mann in Rheinböllen gesehen haben. Die Polizei Düsseldorf koordiniert die bundesweite Fahndung nach Feldhofer.

Der gebürtige Krefelder soll das 69 und 70 Jahre alte Paar in Meerbusch an der Stadtgrenze zu Krefeld auf einem Gehöft überfallen haben. Der mit einer Pistole bewaffnete Gangster raubte die Haushaltskasse und das Auto. Seine Opfer ließ er gefesselt zurück.

Thomas F. hatte am Dienstag eine Sparkasse in Arendsee im Norden Sachsen-Anhalts überfallen und soll erneut mit einem gestohlenen Wagen unterwegs sein. Dabei handelt es sich um einen grauen Peugeot 3008 mit dem Kennzeichen MTK-F 540. Vergangene Woche soll er in Kronberg im Taunus einen Linienbus und später ein Auto gekapert haben. Zuvor hatte er ein Elektrogeschäft überfallen. Dem 46-Jährigen werden auch drei Überfälle auf Tankstellen und Sparkassen in Nordrhein-Westfalen zur Last gelegt.

Gegen ihn besteht Haftbefehl wegen räuberischer Erpressung. Die Staatsanwaltschaften in Duisburg und Frankfurt haben insgesamt 5000 Euro Belohnung für Hinweise ausgesetzt, die zu seiner Ergreifung führen.

Thomas F. sei nach wie vor flüchtig, sagte der Düsseldorfer Polizeisprecher Markus Niesczery am Freitag. „Er ist unheimlich mobil. Er hat mit seinen Fahrzeugen nach den Taten teilweise mehrere hundert Kilometer zurückgelegt.“ Wo er sich aufhalte, sei unbekannt. „Wir haben keine Hinweise darauf, dass er sich ins Ausland abgesetzt hat, aber es ist nicht auszuschließen.“ Nach Thomas F. wird europaweit gefahndet.

Der 46-Jährige war 2001 nach einer 1991 begonnenen Serie von acht Banküberfällen und weiteren Raub-Taten zu elf Jahren Haft verurteilt worden. 2008 wurde er auf Bewährung auf dem Gefängnis entlassen.