Der Mann wird seit einigen Wochen mit Haftbefehl gesucht. Ihm werden drei Raubüberfälle auf Tankstellen und Sparkassen vorgeworfen.

Frankfurt/Wiesbaden/Kronberg. Der Bus-Entführer von Kronberg in Hessen ist weiter auf der Flucht, aber die Polizei weiß, nach wem sie suchen muss: Der Mann ist ein alter Bekannter. Es handele sich um einen 46-Jährigen aus dem Ruhrgebiet, der wegen Raubüberfällen gesucht wird, teilte die Frankfurter Staatsanwaltschaft am Donnerstag auf Anfrage mit.

Der bewaffnete Mann hatte am Mittwoch im Taunus einen Linienbus und später ein Auto gekapert. Zuvor hatte er ein Elektrogeschäft überfallen. In der Nähe fand die Polizei einen Rucksack, der Aufschluss über die Identität des Mannes gab.

Die „Bild“-Zeitung berichtete am Donnerstag, der Busfahrer habe den Mann zunächst für einen Polizisten gehalten. Da in der Nähe der Bushaltestelle eine Polizeistreife gestanden habe, habe er der Aussage des Entführers geglaubt und sei dessen Anweisungen gefolgt, bestätigte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft, Doris Möller-Scheu. „Ich dachte, der gehört dazu und die suchen jemanden“, zitiert die Zeitung den Fahrer. „Als er von den Leuten das ganze Geld einsammelte, wurde mir klar, dass er wohl doch kein Polizist ist.“

Laut Staatsanwaltschaft Duisburg wird der Mann seit einigen Wochen mit Haftbefehl gesucht. Ihm werden drei Raubüberfälle auf Tankstellen und Sparkassen an verschiedenen Orten in Nordrhein-Westfalen vorgeworfen.

Der Mann war mit einer Pistole bewaffnet, als er am Mittwochnachmittag in Kronberg in den Bus stieg. Er zwang den Busfahrer, Richtung Wiesbaden zu fahren. In der Nähe der Autobahn A3 stieg er aus. Er zwang einen Autofahrer, ihm den Wagen zu überlassen und flüchtete allein mit dem Auto. Bis Donnerstagmittag konnte er nicht gefasst werden.

Für die Beteiligten ging die Sache glimpflich aus: Verletzt wurde niemand, die sieben Fahrgäste sowie Bus- und Autofahrer kamen mit dem Schrecken davon.