Die Spur des Kronberger Busentführers zieht sich bis nach Sachsen-Anhalt. Dort soll der gesuchte Thomas Feldhofer eine Bank überfallen haben.

Kronberg/Salzwedel. Der inzwischen europaweit gesuchte Busentführer von Kronberg soll wieder zugeschlagen haben – diesmal in Sachsen-Anhalt. Er hat nach Ermittlungen der Polizei eine Bank in Arendsee überfallen. Der 46-Jährige habe die Mitarbeiter am Dienstagnachmittag mit einer Pistole bedroht und mehrere tausend Euro erbeutet, teilte die Polizei in Salzwedel am Mittwoch mit.

Thomas Feldhofer soll vergangene Woche in Kronberg ein Elektrogeschäft überfallen und dann einen Linienbus und ein Auto gekapert haben. Dem Mann werden auch drei Überfälle auf Tankstellen und Sparkassen in Nordrhein-Westfalen zur Last gelegt. Gegen ihn besteht ein Haftbefehl wegen räuberischer Erpressung.

Für Hinweise, die zum Täter führen, setzte die Staatsanwaltschaft Düsseldorf eine Belohnung von 3000 Euro aus, die Frankfurter Staatsanwaltschaft von 2000 Euro, berichtete die Polizei Bad Homburg. Die Ermittler schlossen nicht aus, dass sich Feldhofer wieder im Rhein-Main-Gebiet aufhält.

Die Fahnder veröffentlichten ein Video, das den Mann in einem Hotel in Frankfurt/Main zeigen soll. Es kann auf der Internet-Seite der nordrhein-westfälischen Polizei angesehen werden. Nach Angaben der Beamten zeigt es, wie Feldhofer Ende November an der Rezeption auscheckt.

Die Polizei warnte: „Achtung, der Mann ist bewaffnet und gefährlich.“ Auf einem Fahndungsaufruf heißt es zudem, der 46-Jährige gehe äußerst brutal vor. Wer auf den Mann stoße, solle nicht an ihn herantreten, sondern umgehend die Polizei informieren.

Zeugen hatten in Arendsee gesehen, wie der Mann gegen 15.45 Uhr eine Sparkassenfiliale betrat und später mit dem Wagen flüchtete. Zudem identifizierten Zeugen den Mann anhand von Fahndungsfotos.

Die Polizei in Sachsen-Anhalt löste eine größere Fahndung aus. Dazu wurde auch ein Hubschrauber eingesetzt. Die kriminelle Vergangenheit des Mannes lasse den Schluss zu, dass er bewaldete Gebiete oft als Rückzugsraum nutze, hieß es.

Nach einem Bericht der „Bild“-Zeitung (Mittwoch) in Frankfurt/Main war Feldhofer schon früher in Sachsen-Anhalt aktiv. So soll er auch eine Bank in Wolmirsleben im Salzlandkreis ausgeraubt haben. Die Polizei geht davon aus, dass Feldhofer weiter mit dem in Hessen gestohlen Wagen unterwegs sein könnte. Es handelt sich um einen grauen Peugeot 3008 mit dem Kennzeichen MTK-F 540.