Mehr als 2500 Hinweise hat die Polizei erhalten, einen Erfolg konnten sie aber noch nicht verbuchen. Angehörige gedenken Maria Bögerl.

Heidenheim. Fast eine Woche nach dem Fund der Leiche der entführten Bankiersfrau Maria Bögerl gedenken die Menschen in zwei Gottesdiensten der Frau des Sparkassenchefs. Ihre Angehörigen werden an diesem Mittwoch mit einer Trauerfeier von der ermordeten Bankiersfrau Abschied nehmen, teilte die Familie am Montag in einer Anzeige mit. Ebenfalls am Mittwoch wird der Fall erneut Thema in der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY ungelöst“ sein.

Die gescheiterte Lösegeldübergabe wirft unterdessen laut einem Medienbericht weitere Fragen auf. So soll der Ehemann darauf bestanden haben, die 300 000 Euro selber zu besorgen – anstatt auf Geld zurückzugreifen, das Banken in solchen Fällen zur Verfügung stellen, berichten die „Stuttgarter Nachrichten“ (Dienstag). Deshalb soll Bögerl auch um einen zeitlichen Aufschub gebeten haben. Das Lösegeld wurde dennoch zu spät am vereinbarten Ort abgelegt. Ermittler schlössen nicht mehr aus, dass der Entführer sich getäuscht fühlte und mit Maria Bögerl die Flucht ergriff, schreibt die Zeitung weiter. Die Polizei wollte dies nicht kommentieren.

Wann der Täter die Entführte mit Messerstichen tötete, ist nach Polizeiangaben noch nicht geklärt. Am vergangenen Donnerstag hatte ein Spaziergänger mit Hund die Tote im Wald zwischen Nietheim und Niesitz entdeckt. Die Leiche war schon stark verwest.

Bei der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY ungelöst“ wird der Leiter der Sonderkommission „Flagge“, Hartmut Schröppel, Gast im Studio sein, wie eine Sprecherin des Senders mitteilte. Er will sich zum aktuellen Stand der Ermittlungen äußern. Die Polizei erhofft sich unter anderem weitere Hinweise auf einen mit Phantombild gesuchten Zeugen.

Die Fahndung nach dem Entführer und Mörder der Bankiersfrau hat nach Polizeiangaben noch keine heiße Spur erbracht. Allerdings sind mehr als 600 Hinweise auf den mit Phantombild gesuchten Zeugen eingegangen. Damit hat sich die Gesamtzahl der Hinweise aus der Bevölkerung auf 2.690 erhöht, wie Polizeisprecher Markus Ott am Montag der Nachrichtenagentur DAPD sagte. Darunter werden rund 1.500 als Spuren eingestuft.

Für die Heidenheimer gibt es am Mittwochmorgen einen Gottesdienst zum Gedenken an Maria Bögerl in der Bonifatiuskirche im Stadtteil Schnaitheim – dem Wohnort der Familie. Ein weiterer Gottesdienst ist für Donnerstag in der Kapelle in Nietheim geplant – in der Nähe des Leichenfundorts, sagte der Pfarrer der katholischen Gemeinde.