Bei der Grube, in deren Nähe vor einem Jahr das Stadtarchiv eingestürzt ist, gibt es laut einem Zeitungsbericht weitere Unregelmäßigkeiten.

Köln. Im Zusammenhang mit dem Bau der Kölner U-Bahn gibt es einem Bericht zufolge weitere Unregelmäßigkeiten. Für die Grube am Waidmarkt, wo vor einem Jahr das Stadtarchiv eingestürzt ist, seien nicht nur Vermessung- und Betonierungsprotokolle von Wandabschnitten gefälscht worden; obendrein seien auch die Aufzeichnungen zu den abgepumpten Sandanteilen aus dem Erdreich der Baustelle „inhaltlich unbefriedigend“, schreibt der „Kölner Stadt-Anzeiger“ (Mittwochausgabe) mit Verweis auf eine noch nicht veröffentlichte Mitteilung des nordrhein-westfälischen Bauministeriums.

Die „Sandmengenmessungen“ vor dem Einsturz seien nicht gemäß den geltenden Vorschriften durchgeführt worden, heißt es in dem Papier des Ministeriums. Nach dem Unglück seien die Messverfahren auf Anweisung der Technischen Aufsichtsbehörde bei der Bezirksregierung Düsseldorf „regelkonform angepasst und umgesetzt“ worden.

Angesichts der zahlreichen gravierenden Mängel wie beispielsweise den gefälschten Protokollen und den gestohlenen sowie nicht eingebauten Eisenbügeln, die die Außenwände stabilisieren sollen, gehe das Ministerium davon aus, dass es sich „um ein massives kriminelles Verhalten mehrerer beteiligter Personen handeln muss“, schreibt die Zeitung. Die „offensichtlich hochkriminellen Vorgänge“ müssten dringend aufgeklärt werden. Die Arbeiten am Waidmarkt gelten als Auslöser für den Einsturz des Stadtarchivs am 3. März 2009.