Weil die Kameras seinen ersten Rekordsprung nicht richtig filmten, nahm der Stuntman noch einmal Anlauf und toppte das Ergebnis.

Sydney. Der Weltrekord im Fliegen mit einem Harley Davidson Motorrad ist am Dienstag gleich zweimal gefallen: US-Stuntman Seth Enslow schaffte am Hafen von Sydney erst gut 53 Meter und bei einem zweiten Sprung schließlich 55,99 Meter, wie das Motorrad-Unternehmen nach Anlegen des Maßbandes mitteilte.

Der alte Rekord war bereits mehr als zehn Jahre alt: Im Jahr 1999 war der Amerikaner Bubba Blackwell in Las Vegas mit seiner Harley Davidson ganze 47,85 Meter weit geflogen.

Enslow setzte nach zwölf Monaten Vorbereitung am frühen Morgen zu seinem ersten Sprung an. Als er nach Riesenanlauf über eine Rampe schließlich nach wenigen Sekunden in der Luft sicher landete, erfuhr er, dass die meisten Kameras noch gar nicht in Position waren. So stieg der Stuntman kurzerhand erneut in den Sattel. Beim zweiten Mal landete er etwas unglücklich, hielt sich mit schmerzverzerrtem Gesicht den Schritt. „Nichts passiert“, beruhigt ein Sprecher später.

Für weite Sprünge mit dem Motorrad ist vor allem der legendäre Stuntman Evel Knievel berühmt: 1975 scheiterte er vor zehntausenden Zuschauern im Wembley-Stadion in London noch, als er 13 Busse überfliegen wollte und brach sich das Becken. Fünf Monate später versuchte er es im US-Bundesstaat Ohio erneut, er landete zwar auf dem 14.Bus, aber Knievel stand – und hielt den Rekord bis 1999. Der Stuntman starb 2007.