Nach Gillette hat sich mit der Unternehmensberatung Accenture ein weiterer wichtiger Sponsor von dem Profi-Golfer abgewendet.

New York. Der erste große Sponsor hat dem wegen seiner Eheprobleme in Bedrängnis geratenen Stargolfer Tiger Woods den Rücken gekehrt. Die Unternehmensberatung Accenture beendet ihren Werbevertrag mit dem Sportler. Der 33-jährige Woods sei nach den „Umständen der vergangenen zwei Wochen“ nicht mehr der „richtige Repräsentant“, teilte die Firma mit. Der Uhrenhersteller Tag Heuer hingegen steht zu Woods: „Er ist der Beste auf seinem Feld“, sagte Sprecherin Mariam Sylla am Montag in Genf. Sein Privatleben gehe das Unternehmen nichts an. „Wir werden weiter mit ihm arbeiten“, sagte Sylla der Nachrichtenagentur AP.

Der Hersteller von Luxusuhren wirbt seit 2002 mit Woods, der lange als Inkarnation des integren Hochleistungssportlers galt. Die weltweite Werbung von Accenture etwa war seit sechs Jahren komplett unter dem Motto „Go on, be a Tiger“ auf Woods zugeschnitten. Nun soll die Werbung sofort umgestellt werden. Accenture hatte damit seinen Bekanntheitsgrad weltweit gesteigert, indem es auf Woods' Markenzeichen als Sportler - Integrität und Leistung auf höchstem Niveau - setzte. In einer Erklärung zum Ende der Werbepartnerschaft wünschte Accenture Woods und seiner Familie am Sonntag „nur das Beste“. Die börsennotierte Unternehmensberatung beschäftigt in 52 Ländern etwa 177.000 Mitarbeiter.

Woods der erste Sportmilliardär

Neben Accenture hat der der Rasiererhersteller Gillette seine Werbekampagne mit Woods ausgesetzt, aber noch nicht endgültig beendet. Werbefachleute erklärten, die Accenture-Werbung sei derart auf Woods zugeschnitten gewesen, dass sie nach dessen erklärten zeitweiligen Rückzug aus dem Sport keinen Sinn mehr ergebe. Der zweifache Vater Woods hatte am Freitagabend nach tagelangen Spekulationen Seitensprünge eingestanden und daraufhin eine Pause vom Profi-Golf auf unbestimmte Zeit angekündigt. Er wolle sich nun darauf konzentrieren, „ein besserer Ehemann und Vater zu sein.“ Was geschehen sei, tue ihm sehr leid, und er bitte um Verzeihung. Der seit 1995 professionell aktive Golfer ist der weltweit erste Sportler, der in seiner Karriere mehr als eine Milliarde Dollar verdient hat. Auf Platz zwei firmiert laut Magazin „Forbes“ mit rund 800 Millionen Dollar der NBA-Star Michael Jordan.

Woods wünschte sich „das nette Mädchen von nebenan"

Im US-Fernsehsender Fox meldete sich unterdessen eine Kupplerin zu Wort, die nach eigenen Angaben Woods mit „Begleiterinnen“ versorgte. Der 33-Jährige habe einen bestimmten Geschmack gehabt, gab Michelle Braun zu Protokoll: „Das nette Mädchen von nebenan, nicht älter als 25.“ Woods ist mit dem früheren schwedischen Model Elin Nordegren verheiratet. Die beiden haben zwei Kinder, die 2007 geborene Sam Alexis und den zehn Monate alten Charlie Axel.