In Frankreich ist der Amoklauf eines bewaffneten Schülers in letzter Minute verhindert worden.

Beauvais. In Frankreich ist der Amoklauf eines bewaffneten Schülers in letzter Minute verhindert worden. Der 13-jährige Junge sei mit einem Jagdgewehr und 25 Schuss Munition zu seiner Schule aufgebrochen und habe seine Lehrer töten wollen, teilte die Staatsanwaltschaft am Dienstag in Beauvais im Norden des Landes mit. Die Mutter des Jugendlichen informierte demnach die Polizei, nachdem ihr das Verhalten ihres Sohnes am Morgen merkwürdig vorgekommen war. Die Einsatzkräfte trafen dann noch vor ihm an der Schule mit insgesamt 2000 Schülern ein. Der Junge flüchtete und wurde später von seinen Eltern in einem Internetcafé gefunden und zur Polizei gebracht. Er befand sich am Dienstagabend in Polizeigewahrsam.

Der Schüler habe seine Lehrer im Visier gehabt, weil diese ihn aus seiner Sicht ungerecht behandelt hätten, sagte Staatsanwalt James Juan. Im Internet habe er eine Abschiedsbotschaft hinterlassen. „Das ist der letzte Tag meines Lebens“, habe er am Montagabend in einem Blog geschrieben. Der Jugendliche habe gute Noten geschrieben, aber Probleme mit der Schulordnung gehabt. Möglicherweise habe er ein anstehendes Treffen der Lehrer mit seinen Eltern verhindern wollen.

Anders als in Deutschland oder den USA hat es in Frankreich in den vergangenen Jahr keinen tödlichen Amoklauf eines Schülers gegeben. Im April 2008 hatte allerdings ein 15-Jähriger bei Lyon den Plan gefasst, bis zu acht Mitschüler zu töten, die ihn gehänselt hatten. Drei Mädchen wurden von ihm durch ein Küchenmesser verletzt, davon eines schwer.