Das Drama geschah auf dem Universitätsgelände der Stadt Pecs im Süden des Landes. Drei weitere Menschen wurden verletzt.

Pecs. Ein Student hat bei einem Amoklauf in Ungarn einen Kommilitonen getötet und drei weitere Menschen verletzt. Das Drama geschah am Donnerstag nach Angaben des örtlichen Internetportals „bama.hu“ auf dem Universitätsgelände der Stadt Pecs im Süden des Landes. Die Polizei konnte den Täter nach etwa einer Stunde festnehmen. Sein Motiv blieb zunächst unklar. Während eines Praktikums für Pharmaziestudenten im Institut für Biophysik war der 23-Jährige in die Lehrveranstaltung eingedrungen und hatte mit einer Pistole um sich geschossen. Anschließend flüchtete er in das nahe gelegene Universitätsklinikum.

Wie sich herausstellte, war der Amokschütze ein Studienkollege der überfallenen Studenten. Er soll sich schon in den vergangenen Tagen auffällig benommen haben. Sein Verhältnis zu der Studiengruppe soll gestört gewesen sein. Ein Kommilitone sagte der ungarischen Nachrichtenagentur MTI, der Amokläufer sei eine verschlossene, introvertierte Persönlichkeit. Auch Alkoholprobleme hätten eine Rolle gespielt. Zuletzt habe sich mit jenen drei Mitstudenten verkracht, zu denen er ein einigermaßen gutes Verhältnis gehabt hatte. Unter ihnen sei auch der getötete Student gewesen.

Der ungarische Ministerpräsident Gordon Bajnai brachte in einer Erklärung seine tiefe Betroffenheit zum Ausdruck. Er teile den Schmerz der Angehörigen des Todesopfers und wünsche den Verletzten möglichst baldige Genesung, hieß es in der Erklärung. Es war der erste Amoklauf an einer Universität in Ungarn überhaupt.