US-Präsident Barack Obama reagierte entsetzt: Zwölf Menschen sterben bei einer Schießerei auf einem US-Militärstützpunkt.

Washington. Ein Massaker auf ihrem größten Militärstützpunkt hat die USA erschüttert: Ein Amokläufer erschoss im texanischen Fort Hood elf Menschen und verletzte 31 weitere, bevor er selbst getötet wurde. Bei dem mutmaßlichen Täter handelt es sich um einen 39 Jahre alten Major, der als Psychologe bei der medizinischen Betreuung heimkehrender oder vor einem Einsatz stehender Soldaten gearbeitet hatte, hieß es in Militärkreisen.

US-Präsident Barack Obama sprach von einem „entsetzlichen Ausbruch der Gewalt“, dessen Hintergründe rückhaltlos aufgeklärt würden. „Wir werden sicherstellen, dass jede einzelne Frage zu diesem schrecklichen Zwischenfall beantwortet wird“, sagte Obama. Es sei schon eine Tragödie, einen Soldaten beim Einsatz im Ausland zu verlieren. Es sei aber noch entsetzlicher, Soldaten in einem Stützpunkt auf eigenem Boden zu verlieren.

Wenige Stunden nach dem Amoklauf verdichteten sich die Hinweise, dass es sich um die Tat eines Einzelnen gehandelt hat: Die Pressestelle eines Kongressabgeordneten teilte mit, das zwei nach der Tat festgenommene Soldaten wieder freigelassen worden seien. Das Motiv des mutmaßlichen Täters blieb unklar: Er habe schlechte Bewertungen während seiner Zeit im Militärkrankenhaus Walter Reed erhalten; von wo er nach sechs Jahren Dienst im Juli nach Fort Hood versetzt worden sei, verlautete aus den Militärkreisen. US-Senatorin Kay Bailey Hutchison sagte, sie sei darüber informiert worden, der Major habe vor einer Versetzung ins Ausland gestanden. Sie wisse aber nicht, ob er nach Afghanistan oder Irak sollte.

Auch der Name des mutmaßlichen Täters warf bei den Ermittlern Fragen auf. Sie suchten zu klären, ob Nidal Malik Hasan sein Geburtsname war oder ob er den Namen später angenommen habe. Sie interessierte auch die Frage, ob Hasan zum Islam konvertiert sei. Generalleutnant Bob Cone sagte auf einer Pressekonferenz in dem Stützpunkt, der Täter habe zwei Handfeuerwaffen benutzt. Zum Zeitpunkt des Massakers habe eine Zeremonie für Absolventen einer Ausbildung im Auditorium des Readiness Centers stattgefunden, sagte Heeressprecherin Rebekah Lampam. Cone sprach von einer „schrecklichen Tragödie“.

Das Massaker in dem texanischen Stützpunkt setzt eine Serie ähnlicher Schießereien mit vielen Toten allein seit 2007 fort. Im vergangenen März bei einem Amoklauf in Alabama zehn Menschen getötet, im April bei einer Schießerei in einem New Yorker Einwandererzentrum 13 und beim größten Blutbad in der jüngeren US-Geschichte 32 Menschen in der Universität Virginia Tech im April 2007.

Mit eine Fläche von 880 Quadratkilometern ist Fort Hood in Texas der größte Stützpunkt der US-Streitkräfte in den USA. In der Garnison zwischen Austin und Waco sind 52.000 Soldaten stationiert. Der gesamte Stützpunkt wurde nach den ersten Schüssen sofort abgeriegelt. Sirenen heulten, und die Menschen auf der Basis wurden aufgefordert, nicht ins Freie zu gehen. 500 Militärpolizisten durchkämmten das Gebiet. Die Verletzten wurden zum Teil mit Hubschraubern in Krankenhäuser gebracht. Eine Klinik rief die Bevölkerung zu Blutspenden auf.

Zu den Toten zählt nach Medienberichten auch ein ziviler Polizist. Alle Opfer seien Erwachsene. In ersten Berichten hatte es geheißen, auch ein Kind sei ums Leben gekommen. In Texas wurden die Fahnen auf halbmast gesetzt. Im Washingtoner Abgeordnetenhaus gab es eine Schweigeminute.