Mit den Ermittlungen solle geklärt werden, ob das Militär „Warnsignale“ übersehen habe und wie Amokläufe verhindert werden können.

Washington. US-Verteidigungsminister Robert Gates hat eine umfassende Untersuchung des Amoklaufs auf dem texanischen Militärstützpunkt Fort Hood angeordnet. Mit den Ermittlungen solle geklärt werden, ob das Militär „Warnsignale“ übersehen habe, sagte Gates am Donnerstag in Washington. Dem US-Hörfunksender NPR zufolge war der Amokläufer Nidal Hasan seinen Vorgesetzten bereits früher als unzuverlässig aufgefallen.

Gates sagte, die Untersuchung solle mögliche „interne Schwächen“ oder „Verfahrensfehler“ aufspüren. Zugleich sollten Erkenntnisse darüber gewonnen werden, wie Amokläufe im US-Militär in Zukunft verhindert werden könnten. Als Leiter für die auf 45 Tage angesetzten Ermittlungen wurden der frühere Chef der US-Marineeinsätze, Admiral Vernon Clark, sowie der frühere Chef der US-Heeresamtes, Togo West, ernannt.

NPR berichtete am Donnerstag auf seiner Internetseite unter Berufung auf ein armeeinternes Dokument vom Mai 2007, Hasans damaliger Vorgesetzter im Washingtoner Walter-Reed-Krankenhaus, Scott Moran, habe „schwerwiegende Zweifel“ an dessen „Professionalität“ geäußert. Unter anderem missfiel Moran demnach, dass Hasan mit seinen Patienten über „religiöse Fragen“ diskutierte.

Bei der Schießerei auf dem größten Militärstützpunkt der USA hatte der 39-jährige Militärpsychiater Hasan Anfang November 13 Menschen getötet und 42 verletzt. Der Amoklauf wurde schließlich von der Polizei gestoppt, Hasan schwer verletzt. Nach Angaben seiner Familie widersetzte sich der arabischstämmige Muslim seiner bevorstehenden Entsendung nach Afghanistan. Die Militärjustiz klagte Hasan, der sich derzeit im Krankenhaus befindet und nach Angaben seines Anwalts möglicherweise für immer gelähmt bleiben wird, des 13-fachen Mordes an.