Die junge Polizistin Kimberly Munley gilt als Heldin von Fort Hood. Unterdessen gedachten Trauernde mit einer Mahnwache der Opfer.

Washington. Sie gilt als Heldin von Fort Hood: Die 34-jährige Polizistin Kimberly Denise Munley beendete nach Medienberichten den Amoklauf des muslimischen Militär-Psychiaters Nidal Malik Hasan und rettete damit möglicherweise vielen das Leben.

Wie die „New York Times“ am Sonnaben berichtete, wollte die Polizistin am Donnerstagmittag gerade ihren Wagen zu Reparatur bringen, als über Funk die Nachricht von dem Amoklauf auf dem Militärstützpunkt Fort Hood kam.

Als sie am Ort des Geschehens eintraf, sah sie nach Angaben der Zeitung sofort Hasan, der mit der Waffe in der Hand einem verwundeten Soldaten hinterherjagte. Wie die „New York Times“ weiter berichtete, zog die zierliche Polizistin ihre Waffe und feuerte auf den Todesschützen, der sich sofort zu ihr drehte und auf sie feuerte. Sie rannte weiter auf ihn zu, feuerte weiter. Auch er schoss weiter. Beide erlitten mehrfache Schussverletzungen, und beide brachen schließlich zusammen.

Nach Informationen der „Washington Post“, in der es hieß, Hasan habe zuerst auf die Polizistin geschossen und sie habe dann zurückgeschossen, erlitt Munley Schussverletzungen in beiden Oberschenkeln und im Handgelenk. Hasan wurde von zumindest von einer Kugel in der Brust getroffen.

Ob die Polizistin, die als begeisterte Jägerin und Surferin gilt, allein verantwortlich für das Ende des Amoklaufs mit 13 Toten war, blieb unklar. Chuck Medley, der Leiter des Notfalldienstes auf dem Stützpunkt, jedenfalls ist sich sicher: „Sie ist eine wahre Heldin. Sie hatte die Ausbildung, sie wusste, was zu tun war, und sie hatte den Mut, es zu tun - und indem sie es tat, rettete sie das Leben Unzähliger.“

Unterdessen haben hunderte Trauernde mit einer Mahnwache am Freitag in Fort Hood der 13 Toten und 30 Verletzten des Blutbads vom Vortag gedacht. Davor wurden die 13 in US-Fahnen gehüllten Särge zum Leichenschauhaus des Heeres im US-Staat Delaware gebracht. Bei einer Autopsie solle geklärt werden, ob einige von ihnen von anderen Schüssen als denen des Amokläufers getötet wurden, sagte ein Militärsprecher. Der mutmaßliche Täter Nidal Malik Hasan liegt nach Krankenhausangaben weiter im Koma.