Hätte der Amoklauf von Fort Hood Anfang November verhindert werden können? Ein Untersuchungsbericht lässt diese Vermutung zu.

Washintong. Vor dem Amoklauf eines Militärpsychologen auf dem US-Stützpunkt Fort Hood hat es nach einem offiziellen Bericht mehrere Warnungen gegeben. US-Verteidigungsminister Robert Gates stellte am Freitag in Washington eine Untersuchung des Pentagons über den Vorfall auf der texanischen Militärbasis vor. Demnach hatten Kollegen des Amokschützen Nidal Malik Hasan zahlreiche Warnsignale gegeben, bevor es zu dem Desaster kam. Der Bericht werfe die Frage auf, in welchem Maße das Verteidigungsministerium auf ähnliche Vorfälle in der Zukunft vorbereitet sei, sagte Gates.

Hasan hatte Anfang November bei seinem Amoklauf zwölf Soldaten und einen Zivilisten getötet sowie 42 weitere Menschen verletzt. Der Muslim stand in Kontakt mit einem im Jemen lebenden islamistischen Hassprediger. Über Gates vage Äußerungen hinaus berichteten US- Medien am Freitag, dass Hasans Vorgesetzte den Major befördert hätten, obwohl er den fachlichen und körperlichen Vorgaben nicht entsprochen hätte. Darüber hinaus hätten sie es toleriert, dass der Militärpsychologe nicht an sportlichen Aktivitäten teilnahm und häufig verspätet zum Dienst erschien. Mitarbeiter des Pentagons sind demnach der Meinung, dass es nicht zu der Bluttat hätte kommen müssen, wenn die Vorgesetzten entsprechend gehandelt hätten.

Zudem wirft der Untersuchungsbericht „mehreren“ Offizieren Fehlverhalten vor. Sie seien für die Überwachung des Schützen Nidal Hasan verantwortlich gewesen und hätten offensichtlich die Vorschriften nicht eingehalten, sagte der leitende Ermittler Togo West. Nähere Angaben zu den Vorwürfen machte er nicht. Den Offizieren könnten laut West jedoch Disziplinarmaßnahmen drohen.