Der Psychiater Nidal Malik Hasan, der beschuldigt wird, in einer Kaserne 13 Soldaten erschossen zu haben, wird vor ein Militätgericht gestellt.

Washington. Der Amokläufer in der texanischen Kaserne Fort Hood soll nach Angaben von Ermittlungsbeamten vor ein Militärgericht gestellt werden. Der Psychiater Nidal Malik Hasan habe offenbar allein gehandelt, verlautete am Montagabend aus Ermittlerkreisen. Eine Steuerung von außen habe es nicht gegeben.

Die Ermittler gehen auch der Frage nach, wie und unter welchen Umständen sich der Major radikalisiert hat. Hasan hatte demnach 10 bis 20 Mal Kontakt mit einem radikalen Imam im Ausland, Anwar al Awlaki. Dieser Austauch habe im vergangenen Jahr begonnen und sei in diesem Jahr fortgesetzt worden, sagte ein Ermittlungsbeamter. Al Awlaki lebte bis 2002 in den USA, bis zum vergangenen Jahr war er im Jemen inhaftiert. Er betreibt ein Blog, in dem er sich kritisch über die Politik der USA geäußert hat. Am Montag äußerte sich Al Awlaki positiv über den Amokläufer und sagte: „Nidal Hasan ist ein Held.“ Er habe es nicht mehr ertragen, „ein Muslim zu sein und in einer Armee zu dienen, die gegen sein eigenes Volk kämpft“.

Der 39-jährige Psychiater Hasan wird beschuldigt, am Donnerstag vergangener Woche auf Soldaten geschossen zu haben. Dabei wurden 13 Menschen getötet und 29 verletzt. Hasan wurde von einer Zivilpolizistin getroffen und scher verletzt. Am Montag konnte er wieder sprechen, wie ein Kliniksprecher mitteilte. Seine Familie erklärte, Nidal Malik Hasan habe für November eine Einberufung nach Afghanistan erhalten und habe versucht, diese Verlegung zu verhindern.

Am Dienstag ist in Fort Hood ein Gedenkgottesdienst geplant. Dazu wird auch US-Präsident Barack Obama erwartet.