Franjo Pooth war nach eigener Aussage nie mit Sparkassen-Vorständen im Bordell, hat nie Prostituierte empfangen und nicht an illegalen Pokerrunden teilgenommen. Von Mafiakontakten von Sparkassen-Mitarbeitern wisse er auch nichts. Das sagt er als Zeuge vorm Düsseldorfer Landgericht. Bilder zum Pleite-Unternehmer. Bilder von Franjo und Verona.

Dort hat er als Zeuge gegen einen mehrfach vorbestraften 57-Jährigen ausgesagt, der Pooth angeblich um 250.000 Euro betrügen wollte. Die vom Ehemann der Werbeikone Verona Pooth abgestrittenen Gerüchte waren im Zusammenhang mit der Pleite seiner Elektronikfirma Maxfield aufgetaucht. "Das sind für mich alles Hirngespinste", erklärte der 39-Jährige.

Anders jedoch der fristlos entlassene Sparkassen-Vorstand, den Pooth mit einer 8800 Euro teuren Heimkino-Anlage "bei Laune gehalten" haben soll. Der soll hohe Rechnungen aus einschlägigen Etablissements bei der Sparkasse als Spesen abgerechnet haben. Pooth sei bei solchen Dingen nie dabei gewesen, beteuerte er vor Gericht.

Bei der Verhandlung gegen den mehrfach vorbestraften Erpresser und Betrüger konnte Pooth seine Aussage erst mit zweieinhalb Stunden Verspätung fortsetzen, weil die Verteidiger mit vielen Anträgen, Fragen und Hinweisen aufwarteten. Dem Angeklagten 57-jährigen Mann aus Aachen weist bereits 13 Vorstrafen auf, weshalb ihm neben einer Haftstrafe ebenfalls eine Sicherheitsverwahrung droht.

Er soll sich bei Pooth als Vermittler einer US-Firma vorgestellt haben, der Pooths Firma Maxfield angeblich für zehn Millionen Euro kaufen wollte. Für die Vermittlung habe der Angeklagte 250.000 Euro verlangt. Zu zum Deal kam es jedoch nicht, weil bei Pooth immer mehr Zweifel an der Seriosität des Mannes aufgekommen seien.

Dennoch hatte der Pleite-Unternehmer nie Anzeige gegen den Beschuldigten erstattet. Stattdessen unterzeichneten beide Männer einen Geheimhaltungsvertrag. Dieser ist den Ermittlern bei einer Durchsuchung in die Hände gefallen. "Er hatte damals alle Hände voll zu tun, um die Folgen der Insolvenz aufzuarbeiten" versuchte Pooths Anwalt diesen Schritt seinen Mandanten zu erklären.

Der Mann von TV-Star Verona Pooth selbst bekam in einem eigenen Verfahren vor zwei Wochen durch Strafbefehl ein Jahr Haft auf Bewährung aufgebrummt, unter anderem wegen Vorteilsgewährung gegenüber dem Sparkassen-Vorstand. Heute musste Pooth bereits zum zweiten Mal als Zeuge in dem Strafverfahren gegen den 57-jährigen Aachener vorm Düsseldorfer Landgericht erscheinen. Voraussichtlich muss er noch ein drittes Mal in den Zeugenstand treten, um sich dann den Fragen der Verteidiger zu stellen.