Der Prozess gegen den Angeklagten Olaf H. beginnt am 12. Juli. Die Polizei versuchte zuvor zu klären, ob Mircos Mörder ein Serientäter ist.

Mönchengladbach. Mordermittler aus dem gesamten Bundesgebiet haben in Mönchengladbach untersucht, ob der mutmaßliche Mörder des kleinen Mirco ein Serienkiller ist. Die Sonderkommission „Mirco“ stellte dazu am Donnerstag ein Bewegungsprofil des 45-jährigen Olaf H. vor, der als Außendienstmitarbeiter jahrelang viel gereist ist und im ganzen Bundesgebiet unterwegs war. 35 Mordkommissionen hätten dazu Ermittler nach Mönchengladbach entsandt, berichtete ein Polizeisprecher am Donnerstag. Der Soko sei es gelungen, ein Bewegungsprofil für die vergangenen 23 Jahre zu erstellen.

Die Ergebnisse des Treffens sollen aus ermittlungstaktischen Gründen zunächst geheimbleiben. Ein DNA-Abgleich in der bundesweiten Datenbank hatte keinen Hinweis darauf erbracht, dass der Familienvater ein Serienmörder sein könnte. Sogenannte Profiler halten es aber für unwahrscheinlich, dass der Verdächtige erst mit Mitte 40 sein erstes Sexualverbrechen begangen hat.

Das Krefelder Landgericht hatte die Anklage gegen Olaf H. in vollem Umfang zugelassen. Der Prozess gegen den Angeklagten beginnt am 12. Juli. Die Staatsanwaltschaft wirft dem 45-jährigen Familienvater aus Schwalmtal Mord und sexuellen Missbrauch des Jungen vor.

Der 45-Jährige hatte gestanden, den Zehnjährigen am 3. September vergangenen Jahres entführt, missbraucht und umgebracht zu haben. Ende Januar hatte er die Ermittler zur Leiche des Jungen in ein Waldstück nördlich von Grefrath geführt. Der Familienvater sitzt seither in Untersuchungshaft und muss mit einer lebenslangen Haftstrafe rechnen. Der mutmaßliche Mörder galt bis zu seiner Festnahme in Schwalmtal als unbescholtener und treu sorgender Familienvater. Er hatte keine Vorstrafen, von pädophilen Neigungen war nichts bekannt. (dpa)