Die Mutter des ermordeten Mirco hat als Zeugin vor Gericht ausgesagt. Die Eltern hoffen weiterhin auf Erklärungen und Antworten von Olaf H.

Krefeld. Mircos Eltern können das Geständnis des mutmaßlichen Mörders ihres Sohnes nicht nachvollziehen. „So etwas kann nicht aus dem Affekt heraus passieren und von daher ist das auch nicht zu entschuldigen“, sagte Mircos Vater in einem Interview des WDR-Fernsehens, das an diesem Sonnabend ausgestrahlt wird. Von dem Täter wollen die Eltern wissen: „Weshalb ist das so gekommen? So geschehen? Was hat dich veranlasst, so etwas zu vollziehen?“ Ob sie jemals eine wirkliche Antwort bekommen, bezweifelte Mircos Vater allerdings.

Der mutmaßliche Mörder Olaf H. hatte die Tat gestanden, allerdings eine Reihe verschiedener Versionen aufgetischt. Mircos Mutter berichtete von der angespannten Stimmung bei ihnen zu Hause, verursacht durch den Mordprozess: „Als ich erfahren habe, dass ich als Zeugin antreten soll, da kamen ganz andere Gefühle hoch.“ Deswegen habe sie alles noch mal Revue passieren lassen müssen. Mircos Eltern wollen, dass vom Täter nie wieder eine Gefahr ausgeht.

In dem Gespräch für die WDR-Sendung „hier und heute“ beschreibt Mircos Vater auch, wie er die Ermittlungen erlebt hat. So sei für ihn der Tag, an dem Mircos Leiche gefunden wurde, „ein dramatischer Punkt, wo man gemerkt und gewusst hat, jetzt ist es endgültig. Das war, als wenn man in einen Fallschirm reinfällt - ein richtiger Ruck. Aber jetzt konnte man zur Erde gleiten, vorher war freier Fall.“

Von ihren Freunden und von ihrer Gemeinde seien sie in ihrer Trauer und Verzweiflung aufgefangen worden. Halt gebe den beiden zudem ihr Glaube. Beide versuchen wieder, in einen normalen Alltag zu finden. Über Mircos mutmaßlichen Mörder sagen sie: „Wir haben schon zu Gott gebetet, dass er uns hilft ihm zu vergeben, für das, was er getan hat.“ (dpa)