Der Pegel des Flusses Mississippi steigt weiter. Tausende Menschen flüchten vor der Flut. Dämme werden mit Sandsäcken verstärkt.

Washington/Memphis. Erst die verheerende Tornadoserie vor gut einer Woche, nun droht dem Süden der USA eine Jahrhundertflut. Die Anwohner des Stroms Mississippi von Illinois bis Louisiana rüsten sich für die nächste Katastrophe. Tausende Menschen flüchteten vor den Wassermassen. Besonders betroffen werden bis übernächste Woche die südlichsten Anwohner des mächtigen Flusses sein - in den Staaten Mississippi und Louisiana. Die Nationale Ozean- und Wetterbehörde: "Der Fluss wird auf annähernd 64 Fuß (19,5 Meter) steigen." Dieser Wellenkamm werde alle bisher dagewesenen Fluten überragen.

Weiter stromaufwärts, im Bundesstaat Kentucky, kehrten viele der etwa 4000 Flutvertriebenen wieder in ihre Häuser zurück. "Wir haben den Fluss nicht besiegt, aber er uns auch nicht", sagte ein Anwohner der kleinen Stadt Hickman. Mehrere Tage hatten Einheimische mit Hilfe von 120 Gefängnisinsassen den Damm mit Sandsäcken verstärkt. Er hielt.

Memphis rüstet sich für Überschwemmungen

Einsatzkräfte in Memphis im US-Staat Tennessee haben am Wochenende weitere Bewohner aufgefordert, sich vor den Fluten des hochwasserführenden Mississipppis in Sicherheit zu bringen. Insgesamt galt für mehr als 1.300 Haushalte eine Evakuierungsempfehlung. Der Höchststand des Pegels in der Stadt wird für Dienstag erwartet. Er soll 14,63 Meter erreichen. Als Rekord gilt die Marke von 14,84 Metern aus dem Jahr 1937.

Für das Hochwasser werden heftige Regenfälle und die Schneeschmelze verantwortlich gemacht. Der Mississippi führt derzeit so viel Wasser, dass sich sogar die Nebenflüsse anstauen. Sorge herrscht auch flussabwärts im Mississippi-Delta und in Louisiana. Dort wird mit einer Überschwemmung wertvollen Ackerlandes gerechnet.