Nach der schlimmen Tornadoserie haben nun die Aufräumarbeiten begonnen. Die Zahl der Toten steigt. Flutwarnung für den Süden der USA.

Washington. Aufräumarbeiten in den USA: Nach der schlimmsten Tornadoserie seit fast 80 Jahren haben am Wochenende in den verwüsteten Gebieten die Aufräumarbeiten begonnen. Helfer suchen weiter nach möglichen Überlebenden und nach Leichen, die Behörden konzentrieren sich auf die Versorgung der Obdachlosen und den Wiederaufbau. Die Zahl der Toten ist unterdessen weiter gestiegen: Mehr als 340 Menschen kamen durch die Tornadoserie ums Leben.

334 Todesopfer wurden allein innerhalb einer 24-Stunden-Periode von Mittwoch auf Donnerstag verzeichnet. Es sei damit „der tödlichste einzelne Tag mit Tornados“ seit dem 18. März 1925 gewesen, teilte die zuständige Behörde - die National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA) - mit. Der US-Wetterdienst schätzte die zahl der einzelnen Tornados an dem Tag auf 211. Besonders betroffen waren die Städte Tuscaloosa und Birmingham.

Am Sonntag traf immer mehr Hilfe für die von der Katastrophe betroffenen Menschen ein. Das Rote Kreuz errichtete nach eigenen Angaben in dem am schlimmsten betroffenen Bundesstaat Alabama 16 Notunterkünfte, in denen insgesamt 900 obdachlos gewordene Menschen unterkamen. Rund tausend Soldaten der Nationalgarde sowie eine mobile Einsatzzentrale waren auf dem Weg in den südlichen US-Bundesstaat. 35 Mannschaften aus Rettungshelfern, Bestattern und Sicherheitskräften durchkämmten die betroffenen Gebiete in Alabama. Arbeiter begannen, die zahlreichen zerstörten Stromleitungen wieder herzurichten.

Die Such- und Rettungstrupps arbeiteten nun verstärkt in kleineren Gemeinden, die zunächst wenig Beachtung gefunden hätten, sagte eine Sprecherin der Rettungsdienste von Alabama, Yasamie August. „Wir finden immer noch ganze Wohnsiedlungen und Häuser, die dem Erdboden gleichgemacht wurden“, sagte sie. Die Hilfs- und Rettungseinsätze wurden dadurch erschwert, dass auch viele Feuerwachen und Gebäude anderer Rettungskräfte durch die Tornados zerstört wurden.

Flutwarnung für Tornadoregion im Süden der USA

Nach der verheerenden Tornado-Serie im Süden der USA droht den Menschen dort jetzt auch noch eine Flutkatastrophe. Die Behörden der Bundesstaaten Louisiana und Mississippi warnten am Samstag davor, dass in den kommenden Tagen der Mississippi massiv über seine Ufer treten könnte. Für beide Staaten gilt der Notstand. Dort waren bei den heftigen Gewittern und Tornados vom Mittwoch mindestens 33 Menschen ums Leben gekommen. Schlimmstenfalls drohe den Anwohnern des längsten Flusses der USA bis Mitte Mai ein Hochwasser von etwa 2,40 Metern Höhe, lautet die Warnung. Helfer begannen damit, Häuser mit Sandsäcken zu sichern. „Wir tun alles, um für den schlimmsten Fall vorbereitet zu sein, hoffen aber das Beste“, sagte der Gouverneur von Louisiana, Bobby Jindal.

Das Hochwasser ist eine Belastungsprobe für die Dämme, die teilweise aus dem Jahr 1927 stammen. Am oberen Flusslauf des Mississippi im Bundesstaat Illinois standen bereits erste mobile Häusersiedlungen unter Wasser.

(Mit Material von afp und dpa)