Hamburg. Tennis-Veranstalter Peter-Michael Reichel rechnet mit einem hohen Defizit und hofft auf neue Sponsoren für die nächsten Jahre.

Das Tennisturnier am Rothenbaum hat bei Sandra Reichel (48) und ihrem Vater Peter-Michael Reichel (66) Spuren hinterlassen. Schlafmangel, dass sie kaum zur Ruhe kommen, die Handys fast im Minutentakt klingeln, ist nicht erst seit Mitte der Turnierwoche in ihren müden Gesichtern abzulesen. Die Komplimente von Zuschauern, Sponsoren und des Deutschen Tennis Bundes (DTB) wiederum, die alle von einem gelungenen Neustart sprechen, ermuntern die neuen Organisatoren allerdings, auf ihrem ambitionierten Weg „Make the Rothenbaum great again“ weiterzumachen. Dennoch: Die Sorge, mit wie viel Minus sie ihre Premiere abschließen werden, bleibt. Ein hohes sechsstelliges Defizit ist derzeit wahrscheinlich. Vorgänger Michael Stich (50), Turnierdirektor von 2009 bis 2018, hatte Verluste stets vermeiden können.

Die Reichels haben bei ihrem ersten Aufschlag in Hamburg kräftig investiert. Das Budget stieg von zuletzt gut vier Millionen auf 5,5 Millionen Euro, die Einnahmen dagegen erhöhten sich nicht proportional. Viele potenzielle Sponsoren schauen sich vor Ort zwar um, warten indes ab, wie sich die Veranstaltung entwickelt. Für die kommenden Tage haben die Reichels Vertreter mehrerer Großunternehmen eingeladen, um über ein Engagement für die nächsten Jahre zu sprechen. Da hilft es, dass die vier Topgesetzten weiter mitspielen und unter den Besuchern entsprechend gute Stimmung auf den Courts herrscht.