Die fünfmalige Olympiasiegerin Claudia Pechstein verfehlt bei Wüst-Triumph eine Medaille. Cologna gewinnt Gold im Skiathlon. Hier geht es zu den Ereignissen und Ergebnissen rund um die Olympischen Spiele in Sotschi.

+++ Wellinger Sechster von der Normalschanze +++

20.26 Uhr: Andreas Wellinger hat die erste olympische Einzelmedaille für einen deutschen Skispringer seit Sven Hannawald 2002 knapp verfehlt. Der 25-jährige Oberhofer wurde am Sonntag in Krasnaja Poljana im Wettbewerb von der Normalschanze Sechster. Gold gewann der Pole Kamil Stoch vor Peter Prevc aus Slowenien und dem Norweger Anders Bardal. Andreas Wank aus Oberhof landete auf dem zehnten Rang.

Die große deutsche Medaillenhoffnung Severin Freund konnte nach einem Sturz im ersten Durchgang nach der Landung bei 99,5 Metern nicht mehr in die Entscheidung eingreifen. „Im Moment ist das extrem bitter. Aber hingefallen sind wir schon öfter und aufgestanden noch häufiger. Also, neue Schanze, neues Glück“, sagte der 25-Jährige aus Rastbüchl, der den Wettbewerb als 31. beendete.

Richard Freitag blieb als 20. hinter den Erwartungen zurück. Auch für den viermaligen Olympiasieger Simon Ammann lief es von der kleinen Schanze nicht wunschgemäß. Der Schweizer, der 2002 in Salt Lake City und vor vier Jahren in Vancouver jeweils zweimal triumphiert hatte, beendete den Wettkampf als 17.

+++ Freunds Medaillentraum nach Sturz geplatzt - Wank Halbzeit-Fünfter +++

20.07 Uhr: Der Medaillentraum von Severin Freund bei der Olympia-Entscheidung der Skispringer auf der Normalschanze ist geplatzt. Der 25-Jährige stürzte am Sonntag im ersten Durchgang bei 99,5 Metern und ist als 44. chancenlos. Einziger deutscher Trumpf ist Andreas Wank, der nach einem Satz auf 101 Meter als Fünfter ins Finale geht. Sein Rückstand auf den führenden Polen Kamil Stoch, der auf 105,5 Meter kam, beträgt 9,4 Punkte. Andreas Wellinger liegt mit 96 Metern auf dem 14. Rang. Richard Freitag kam zwar auf 100,5 Meter, büßte durch eine schlechte Landung jedoch alle Chancen ein. Der Sachse ist nur 26.

+++ Bach mit Olympia-Auftakt zufrieden +++

19.40 Uhr: IOC-Präsident Thomas Bach hat nach dem ersten Wochenende bei den Olympischen Winterspielen in Sotschi ein positives Fazit gezogen. Er sei froh und glücklich, sagte Bach Schmidt Media, weil es einen „tollen Start“ gegeben habe, mit der Eröffnungsfeier, „die russische Kultur geboten hat, die sehr abwechslungsreich war und die Athleten in den Mittelpunkt gerückt hat.“ Das internationale Echo auf die Eröffnungsfeier sei „hervorragend“ gewesen, erklärte der erste deutsche IOC-Präsident. Gerade aus den Athletenkreisen habe es viel Zuspruch gegeben, betonte Bach bei einem Besuch im Deutschen Haus.

Für die weiteren zwei Wochen wünschte sich der 60 Jahre alte Jurist, „dass die Spiele so weitergehen wie jetzt, dass die Athleten weiter im Mittelpunkt stehen“. Den Besuch im Deutschen Haus habe Bach sehr genossen. Das sei „ein bisschen wie Nach-Hause-Kommen“, betonte der IOC-Chef, weil er in seiner Amtszeit als DOSB-Präsident das Haus noch mit ausgesucht hatte. Bach: „Und das ist ein schönes Gefühl, sich hier aufgehoben zu fühlen in der Mannschaft und mit der Führung.“

+++ Loch holt erstes Gold für Deutschland +++

19.12 Uhr: Rodel-König Felix Loch hat den deutschen Athleten bei den Winterspielen in Sotschi das erste Gold beschert. Vier Jahre nach seinem Coup von Vancouver war der 24-Jährige auch in der selektiven Olympia-Eisrinne von Krasnaja Poljana nicht zu schlagen und fuhr am Sonntag souverän zu seinem zweiten Olympiasieg. Als einziger konnte Russlands Altmeister Albert Demtschenko einigermaßen mit dem Berchtesgadener mithalten und sicherte sich wie schon 2006 Silber. Der zweimalige italienische Olympiasieger Armin Zöggeler fuhr mit Bronze seine sechste Medaille in Serie ein.

Anders als Überflieger Loch konnten die anderen beiden deutschen Starter nicht wie erhofft auftrumpfen. Andi Langenhan belegte nach vier Flutlicht-Läufen den vierten Rang. Der Vancouver-Zweite David Möller enttäuschte auf Platz 14. Den Grundstein für seinen zweiten Olympia-Coup hatte Loch am Samstag gelegt. Nach hauchdünnem Rückstand auf seinen 42 Jahre alten Konkurrenten Demtschenko setzte sich der viermalige Weltmeister im zweiten Durchgang mit Bahnrekord deutlich an die Spitze. Am Sonntag legte Loch dann noch einmal nach und baute seinen Vorsprung mit erneutem Bahnrekord weiter aus. Am Ende stand ein souveräner Erfolg mit 47 Hundertstelsekunden Vorsprung auf Demtschenko.

+++ Eiskunstläufer holen erstes Olympia-Gold für Russland +++

18.31 Uhr: Die Eiskunstläufer haben das erste Gold für Gastgeber Russland bei den Olympischen Winterspielen in Sotschi geholt. Angeführt von Jewgeni Pluschenko gewannen sie am Sonntag den Team-Wettbewerb. Silber ging an Kanada, Bronze an die USA. Die Deutschen waren in Sotschi als achte von zehn Nationen nach den Kurzprogrammen ausgeschieden. Nur die besten fünf durften ihre Küren vortragen.

Nach dem Sieg des dreimaligen Weltmeisters Jewgeni Pluschenko bei den Herren gewann auch die 15-Jährige Julia Lipnizkaja bei den Damen. Damit lag Russland vor den abschließenden Küren der Eistänzer am Sonntag mit 67 Zählern uneinholbar vorn. Pluschenko bestätigte, dass er auch in der Einzelkonkurrenz antreten wird: „Das war nur zum Aufwärmen, ich will noch mehr Medaillen. Ich freue mich, gegen die jungen Läufer zu laufen.“ Zuvor war spekuliert worden, dass der St. Petersburger nach dem Mannschaftsevent aufgeben wird.

+++ Pluschenko bringt Russland auf Gold-Kurs und startet auch im Einzel +++

17.52 Uhr: Der dreimalige Eiskunstlauf-Weltmeister Jewgeni Pluschenko hat die russische Mannschaft am Sonntag auf Gold-Kurs im neuen Teamwettbewerb gebracht. Der 31-Jährige gewann die Herrenkonkurrenz mit 168,20 Punkten und brachte die Gastgeber mit insgesamt 57 Zählern nach vorn. Danach bestätigte der nach vielen Operationen angeschlagene Olympiasieger von 2006, dass er auch in der Einzelkonkurrenz antreten wird: „Das war nur zum Aufwärmen, ich will noch mehr Medaillen. Ich freue mich, gegen die jungen Läufer zu laufen.“ Zuvor war spekuliert worden, dass der St. Petersburger nach dem Teamevent aufgeben wird. Kanada lag mit sieben Punkten auf dem Silber-Rang. Weltmeister Patrick Chan wurde für die Einzelkonkurrenz geschont. Die USA (41) waren vor den abschließenden Küren der Damen und Tänzer Dritte. Die Deutschen waren in Sotschi als achte von zehn Nationen nach den Kurzprogrammen ausgeschieden. Nur die besten fünf durften ihre Küren vortragen.

+++ Sachenbacher-Stehle Elfte im Biathlon-Sprint +++

16.39 Uhr: Die deutschen Biathletinnen haben in ihrem ersten Rennen bei den Olympischen Winterspielen in Sotschi die Medaillenplätze deutlich verpasst. Ausgerechnet Umsteigerin Evi Sachenbacher-Stehle war die einzige, die am Sonntag im Sprint über 7,5 Kilometer als Elfte unter die besten 12 kam. Beim erneuten Sieg der Slowakin Anastasiya Kuzmina verhinderten nur ein Fehlschuss stehend und die anschließende Strafrunde mögliches Edelmetall für die zweimalige Langlauf-Olympiasiegerin und damit auch eine noch günstigere Ausgangsposition für das Verfolgungsrennen am Dienstag.

Auch Andrea Henkel vergab durch einen Fehlschuss ein wesentliche Platzierung als der 22. Rang. Die Olympia-Debütantinnen Franziska Preuß und Laura Dahlmeier wurde 41. und 46. „Evi hat ein richtig gutes Rennen gemacht, Andrea war auch ordentlich unterwegs“, analysierte Bundestrainer Gerald Hönig. „Die Ausgangsposition ist okay, aber wir haben auf mehr gehofft.“ Herausragende Athletin im dem Flutlichtrennen im Biathlon- und Skikomplex „Laura“ war Kuzmina. In ihrer alten Heimat war die gebürtige Russin nicht zu schlagen und wiederholte ihren Sprint-Erfolg von Vancouver 2010. Silber ging an Olga Wiluchina aus Russland vor der Ukrainerin Wita Semerenko.

+++ DEB-Frauen verpassen Überraschung zum Auftakt: 1:4 gegen Russland +++

16.15 Uhr: Die deutschen Eishockey-Frauen haben bei den Winterspielen in Sotschi eine Überraschung zum Turnierstart verpasst. Das Team von Bundestrainer Peter Kathan unterlag am Sonntag den Russinnen trotz Führung mit 1:4 (0:0, 1:0, 0:4). Stürmerin Franziska Busch war in der „Schajba“-Arena vor 5048 Zuschauern das überraschende 1:0 gelungen (28. Minute), doch Lija Gawrilowa (45.), Olga Sossina mit einem Doppelpack (49./53.) und Jekaterina Smolenzewa (50.) drehten innerhalb von fünf Minuten die Partie.

+++ Putin gratuliert Graf zu erster russischer Medaille in Sotschi +++

15.50 Uhr: Kremlchef Wladimir Putin hat der russischen Eisschnellläuferin Olga Graf zur Bronzemedaille im 3000-Meter-Lauf gratuliert. „Sie haben Millionen Fans unvergessliche Minuten des Triumphs geschenkt“, schrieb der Präsident in einem Telegramm. Die erste Medaille für das Gastgeberland der Winterspiele in Sotschi werde den „russischen Olympioniken zusätzliche Kräfte verleihen“, hieß es in dem Schreiben am Sonntag. Graf sagte, sie sei „lange nicht so kaltblütig“ gelaufen. „Am Ende war es reine Nervensache, und ich habe gebetet, dass es reicht“, sagte die 30-Jährige der Agentur Itar-Tass. Das Rennen hatte die Niederländerin Ireen Wüst vor der Tschechin Martina Sablikova gewonnen. Die Deutsche Claudia Pechstein musste sich mit Rang vier begnügen. „Wer die Legende Pechstein schlägt, ist aller Ehren wert“, schrieb die russische Zeitung „Sowjetski Sport“.

+++ Loch hat erneutes Olympia-Gold dicht vor Augen +++

15.15 Uhr: Rodel-Überflieger Felix Loch greift beiden Winterspielen in Sotschi nach dem zweiten Olympia-Gold seiner noch jungen Karriere. Der 24-Jährige legte am Sonntag auch im dritten Lauf des Olympia-Rennens in Krasnaja Poljana Bestzeit mit Bahnrekord hin und hat vor dem abschließenden Durchgang schon knapp vier Zehntelsekunden Vorsprung auf den Russen Albert Demtschenko. Auf Rang drei lag der italienische Altmeister Armin Zöggeler, der damit seiner sechsten Olympia-Medaille in Serie entgegensteuert. Loch hatte am Samstag mit Bahnrekord im zweiten Lauf die Führung im Olympia-Rennen übernommen.

Im dritten Durchgang startete der Berchtesgadener als Erster in die selektive Eisrinne und schockte die Konkurrenz mit einem weiteren Bahnrekord. Zwar fuhr auch Demtschenko, der seinen zweiten Lauf verpatzt hatte, diesmal nahezu fehlerfrei. Loch konnte seinen Vorsprung auf seinen 18 Jahre älteren Kontrahenten vor dem Finaldurchgang aber weiter ausbauen. Teamkollege Andi Langenhan dürfte unterdessen kaum noch Chancen auf Bronze haben. Der WM-Zweite aus Zella-Mehlis hat fast eine halbe Sekunde Rückstand auf den Dritten Zöggeler.

+++ Kowalczyk bestätigt Fußbruch - weitere Einsätze wie geplant +++

14:37 Uhr: Polens Skilanglauf-Star Justyna Kowalczyk hat sich vor den Olympischen Spielen in Sotschi einen Fußbruch zugezogen. Die Vancouver-Olympiasiegerin über 30 km gab dies auf ihrer Facebook-Seite bekannt und bestätigte damit entsprechende Gerüchte. Die 31-Jährige, die am Samstag im Skiathlon Sechste geworden war, will allerdings die weiteren Rennen in Sotschi wie geplant bestreiten. Hier das Röntgenbild von meinem Fuß - ein vielschichtiger Bruch. Viele Grüße an alle 'Experten'“, schrieb Kowalczyk und postete das entsprechende Bild. Zudem teilte sie mit: „Beruhigt euch, ich laufe weiter!“ Zunächst hatte die Polin eine genaue Diagnose ihrer Fußverletzung abgelehnt, „weil es mich mental beeinträchtigen könnte“. Im Skiathlon hatte sich Kowalczyk in guter Form präsentiert, allerdings durch einen Sturz beim Skiwechsel zur Halbzeit den Anschluss an die Spitze verloren.

+++ Pechstein verfehlt bei Wüst-Triumph eine Medaille +++

14:19 Uhr: Deutschlands erfolgreichste Winter-Olympionikin Claudia Pechstein hat ihre Erfolgsstory zum Auftakt der Eisschnelllaufrennen der Frauen in Sotschi nicht fortsetzen können. Die fünfmalige Olympiasiegerin aus Berlin belegte in der Adler Arena in 4:05,26 Minuten nur den undankbaren vierten Platz über 3000 m. Ihr Rückstand auf den Bronzerang betrug 1,79 Sekunden. Gold sicherte sich wie schon 2006 in Turin die Niederländerin Ireen Wüst, die in 4:00,34 Minuten Vancouver-Doppelsiegerin Martina Sablikova aus Tschechien (4:01,95) klar in die Schranken wies. Dies war zugleich ihr drittes Olympia-Gold. Bronze holte die Russin Olga Graf (4:03,47).

Pechstein verpasste es damit im ersten Anlauf, als erste Athletin bei Winterspielen bei sechs Teilnahmen mindestens eine Medaille zu gewinnen. Am Mittwoch, 19. Februar, hat die 41-Jährige über 5000 m die zweite Chance, zugleich auch ihr insgesamt zehntes olympisches Edelmetall zu holen. Dies hatten bislang nur die beiden Skilangläuferinnen Raissa Smetanina (Russland/GUS) und Stefania Belmondo (Italien) geschafft. Die Berlinerin Bente Kraus belegte in 4:10,17 Minuten den zwölften Platz. Die Erfurterin Stephanie Beckert, vor vier Jahren noch zweimal Zweite auf den langen Distanzen, enttäuschte als 18. in 4:13,55 Minuten.

+++ Skispringerin Vogt im Training erneut stark +++

13:51 Uhr: Skispringerin Carina Vogt (Degenfeld) hat auch am zweiten Trainingstag ihre Ambitionen auf eine olympische Medaille unterstrichen. Die 22-Jährige belegte den zweiten und dritten Platz, ehe sie den dritten Durchgang ausließ. Die ehemalige Vize-Weltmeisterin Ulrike Gräßler (Klingenthal) blieb erneut mit Fieber im Bett, will am Montag aber wieder trainieren. Den stärksten Eindruck hinterließen wie schon am Samstag Topfavoritin Sara Takanashi (Japan) und die Österreicherin Daniela Iraschko-Stolz. Die Entscheidung im erstmals olympischen Frauen-Skispringen fällt am Dienstag (18.30/21.30 Uhr MEZ/OZ).

+++ Cologna gewinnt Gold im Skiathlon+++

12:28 Uhr: Der Schweizer Dario Cologna hat bei den olympischen Langlauf-Wettbewerben in Krasnaja Poljana den Skiathlon gewonnen. Hannes Dotzler und Tobias Angerer durften lange auf die erste deutsche Medaille bei den Winterspielen von Sotschi hoffen. Erst im Finish verloren die beiden Langläuferbeim Überraschungssieg des Schweizers den Anschluss an die Spitze. Der 23-jährige Olympia-Debütant Dotzler wurde nach jeweils 15 Kilometern in der klassischen und der freien Technik 13., zwei Positionen dahinter kam der 36 Jahre alte Team-Senior Angerer aus Vachendorf ins Ziel. Axel Teichmann aus Lobenstein beendete das Rennen an 23. Stelle. Der 23 Jahre alte Olympia-Neuling Thomas Bing aus Dermbach konnte das Tempo am Ende nicht mehr mithalten und wurde 37. Mit seiner Tempoverschärfung am letzten Anstieg düpierte der dreifache Tour-de-Ski-Sieger Cologna die skandinavischen Favoriten und behauptete seinen knappen Vorsprung vor dem Schweden Marcus Hellner, der in Vancouver 2010 über 30 Kilometer triumphiert hatte. Cologna hatte vor vier Jahren Gold über 15 Kilometer gewonnen. Mit Bronze musste sich in den Bergen von Krasnaja Poljana Martin Johnsrud Sundby aus Norwegen begnügen, der Anfang Januar die Tour de Ski für sich entschieden hatte.

+++ Skilanglauf-Königin Björgen kann sich Start bei Olympia 2022 vorstellen +++

12:22 Uhr: Norwegens Skilanglauf-Königin Marit Björgen wird ihre Karriere womöglich langfristig fortsetzen und noch bei den Spielen 2018 sowie 2022 an den Start gehen. „Physisch ist das möglich. Ich möchte dabei bleiben, solange die Motivation da ist. Wie lange das sein wird, ist schwer zu sagen“, sagte die 33-Jährige dem Nachrichtenportal adressa.no nach ihrem Erfolg im Skiathlon von Sotschi, ihrem insgesamt vierten Olympiasieg. Björgen, die in Sotschi sechsmal Gold holen und zur erfolgreichsten Athletin Olympischer Spiele aufsteigen kann, hatte bislang ein Karriereende nach der WM 2015 in Falun ins Auge gefasst. „Mein Trainer Egil Kristiansen hat mir aber gesagt: Du wirst schon noch die beiden nächsten Spiele machen“, sagte Björgen, die am Dienstag im Sprint nach Gold greift. Das Kraftpaket aus Trondheim gehört schon jetzt zu den erfolgreichsten Wintersportlern der Geschichte. Neben ihren vier Olympiasiegen hat Björgen zwölf Weltmeistertitel gewonnen, mehr hat im nordischen Skisport nur die russische Langläuferin Jelena Wälbe (14) erreicht.

+++ Jamie Anderson siegt im Slopestyle +++

12:13 Uhr: Jamie Anderson lebt nach dem Motto: „Tu, was du liebst. Liebe, was du tust.“ Jamie Anderson aus den USA steht auf dem Snowboard, seit sie neun Jahre alt ist, und am Sonntag wird sie das, was sie getan hat, geliebt haben. Nur einen Tag, nachdem Sage Kotsenburg bei der Premiere des neu eingeführten Wettbewerbs im Slopestyle das erste Gold der Spiele in Sotschi gewonnen hatte, holte sich die 23 Jahre alte Kalifornierin den Sieg bei den Frauen. Als habe sie etwas geahnt, hatte sich Anderson bereits vor dem Wettbewerb eine goldene Strähne ins Haar geflochten. Ihr Sieg war keine Überraschung, sie hatte zu den Favoritinnen gehört. Als es im zweiten der beiden Finalläufe drauf ankam, zeigte sie hohe Sprünge, stand sie sicher, ihr Run sah flüssig aus. 95,25 Punkte erhielt sie dafür, deutlich mehr als Enni Rukajarvi (Finnland/92,50) und Jenny Jonnes (Großbritannien/87,50).

Anderson gehörte zu einer ganzen Reihe von Boarderinnen, die sich Chancen auf eine Medaille hatten ausrechnen dürfen. Bei der WM 2012 in Oslo gewann sie bei der Fahrt über Geländer und Schanzen Silber. Bei den X-Games, gewann sie 2012 und 2013, kurz vor Olympia wurde sie dort Zweite. Nach dem ersten Lauf im Rosa Chutor Eytrema Park hatte sie hinter Sarka Pancochova (Tschechien) Rang zwei belegt - dann setzte sie alles auf eine Karte. Anderen Medaillenanwärterinnen erging es weniger gut. Cheryl Maas aus den Niederlanden, immerhin Weltcup-Spitzenreiterin, verfehlte im Halbfinale am Vormittag deutlich den Einzug ins Finale. Spencer O'Brien, Weltmeisterin aus Kanada, missrieten beide Finalläufe, sie wurde im Finale Zwölfte und Letzte. Auch Anna Gasser (Österreich) saß in beiden Läufen auf dem Hosenboden, sie belegte lediglich Rang zehn. Eine deutsche Teilnehmerin war nicht am Start. Die womöglich chancenreiche Münchnerin Silvia Mittermüller hatte sich zwei Monate vor Olympia einen Achillessehnenriss zugezogen.

+++ Nach Sturz: Kranjec verpasst erste Olympia-Entscheidung +++

12:05 Uhr: Skiflug-Weltmeister Robert Kranjec muss nach seinem Sturz in der Qualifikation auf einen Start bei der ersten Olympia-Entscheidung in Sotschi verzichten. Der Slowene erlitt eine Knieverletzung, hofft aber noch auf einen Einsatz von der Großschanze am 15. Februar. Der 32-Jährige war am Samstag nach der Landung zu Fall gekommen und hatte humpelnd den Auslauf verlassen. Kranjec war noch am Abend in einem Krankenhaus untersucht worden. Dort wurde eine Überdehnung des Innenbandes diagnostiziert, möglicherweise ist das Band auch eingerissen. Bei der Entscheidung von der Normalschanze am Sonntagabend gingen nur 49 Springer an den Start.

+++ Rodel-Doppelsitzer Wendl/Arlt gewinnen erste Trainingsläufe +++

11:23 Uhr: Die Weltmeister Tobias Wendl/Tobias Arlt haben die ersten zwei Trainingsläufe der Rodel-Doppelsitzer bei Olympia für sich entscheiden. Der „Bayern-Express“ landete in beiden Durchgängen vor den überraschend starken Letten Andris und Juris Sics. Die WM-Zweiten Toni Eggert/Sascha Benecken mussten sich mit den Plätzen sechs und sieben zufrieden geben.

+++ „Richtige Packung“ für Biathleten: Erneute Olympia-Demütigung droht +++

10:52 Uhr: Christoph Stephan „schämte“ sich für die desolate Premieren-Vorstellung, Bundestrainer Mark Kirchner war völlig frustriert: Nach ihrem Debakel bei der Björndalen-Show stehen die deutschen Biathleten vor dem Verfolgungsrennen am Montag (16.00/19.00 Uhr MEZ/OZ) bereits mächtig unter Druck. In den Bergen Sotschis droht eine weitere Demütigung wie bei den Olympischen Spielen 2010 in Vancouver, als die Männer erstmals in der Geschichte ohne Medaille geblieben waren. „Es zählen bei den Olympischen Spielen nur Platz eins, zwei und drei - alles andere ist für die Statistik“, sagte Bundestrainer Kirchner nach der ernüchternden Vorstellung im Sprint. Der dreimalige Olympiasieger wusste nur zu gut, dass die deutschen Chancen auf Edelmetall im Verfolger praktisch gegen Null gehen.

Zuvor hatte das DSV-Quartett den Sprung in die Top 10 in ihrer erfolgreichsten Olympia-Disziplin (viermal Gold, viermal Silber, einmal Bronze) trotz Medaillenhoffnungen deutlich verpasst. Während der 40-jährige „Biathlon-Opa“ Ole Einar Björndalen in beeindruckender Manier sein siebtes Olympiagold einfuhr und an die Spitze der olympischen Rekordlisten stürmte, enttäuschten die deutschen Starter auf ganzer Linie. Simon Schempp belegte als Bester nur den 15. Platz. Erik Lesser, Arnd Peiffer und Christoph Stephan landeten auf den Plätzen 21, 34 und 58 - viel zu wenig für die eigenen Ansprüche. „Das war eine richtige Packung! Mir ist das völlig unerklärlich und ich schäme mich ein bisschen“, sagte Stephan nach der Lehrstunde durch Altmeister Björndalen: „Ich weiß nicht, ob es das Material war oder wir eine falsche Vorbereitung gemacht haben.“

An den perfekten äußeren Bedingungen im hochmodernen Biathlon-Stadion lag es jedenfalls nicht. „Ich kann niemandem einen Vorwurf machen, ich war einfach zu blöd. Das habe ich mir anders vorgestellt“, sagte der ehemalige Sprint-Weltmeister Peiffer, der im deutschen Lager als heißester Medaillenkandidat gehandelt worden war. Vor allem die extrem anspruchsvolle Laufrunde bereitete den DSV-Skijägern große Probleme. Selbst Shootingstar Schempp (42,9 Sekunden Rückstand), der bei der Sotschi-Generalprobe in Antholz seine ersten beiden Siege im Weltcup gefeiert hatte, dürfte trotz des fehlerfreien Schießens im Sprint am Montag chancenlos sein. Zu groß war der Rückstand des 25-Jährigen auf die Besten in der Loipe. „Simon könnte noch unter die Top sechs laufen, Erik unter die ersten zehn. Die anderen müssen versuchen, Selbstvertrauen zu tanken. Viel mehr ist da nicht mehr zu holen“, sagte Kirchner. Optimismus klingt anders.

+++ Gondel mit DOSB-Präsident Hörmann bleibt stecken +++

10:15 Uhr: Ein paar ungemütliche Minuten hat DOSB-Präsident Alfons Hörmann am Samstagabend bei der Rückfahrt vom Laura-Biathlonkomplex erlebt. Die Seilbahnen, mit denen Offizielle und Zuschauer von Krasnaja Poljana aus in die Langlauf- und Biathlon-Arenen transportiert werden, blieben stehen. „Schon unangenehm, wenn man nicht weiß, was los ist und wie lange es dauert“, sagte der Chef des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB). Nach etwa einer Viertelstunde wurden er und alle anderen erlöst. Die Lifte setzten sich wieder in Bewegung.

+++ Matthias Mayer holt siebtes Abfahrtsgold für Österreich +++

09:45 Uhr: Als erster Österreicher seit Fritz Strobl 2002 in Salt Lake City hat Matthias Mayer der rot-weiß-roten Ski-Nation wieder Olympiagold in der Abfahrt der Männer beschert. Der 23-jährige Kärntner siegte auf der selektiven Strecke in 2:06,23 Minuten und sechs Hundertstelsekunden Vorsprung vor dem Italiener Christof Innerhofer. Bronze ging den Norweger Kjetil Jansrud, der weitere vier Hundertstel zurücklag. Für die Ski-Nation Österreich war es das siebte Abfahrts-Gold seit dem Premieren-Triumph von Toni Sailer 1956 in Cortina d'Ampezzo. Enttäuschend verlief die Abfahrt für die beiden großen Favoriten. Der Norweger Aksel Lund Svindal musste sich mit einem Rückstand von 0,29 Sekunden mit dem undankbaren vierten Platz zufrieden geben. US-Star Bode Miller lag als Achter gar 0,52 Sekunden zurück. Deutsche Abfahrer hatten sich nicht für Sotschi qualifiziert.

+++ Biathlon: Litauer Zlatkauskas droht nach EPO-Missbrauch Dopingsperre +++

09:01 Uhr: Der Biathlon-Weltverband IBU hat am Sonntag die provisorischen Sperren gegen zwei Athleten aus Russland und einen aus Litauen bestätigt. Im Zuge dessen veröffentlichte die IBU auch den Namen des Litauers Karolis Zlatkauskas, dem nun eine Sperre von zwei Jahren droht. Der 28-Jährige verzichtete bereits auf die Öffnung der B-Probe, nachdem ihm in der A-Probe bereits EPO-Missbrauch nachgewiesen worden war. Wie die IBU offiziell mitteilte, hat Zlatkauskas bereits „einen Fehler“ zugegeben und entschuldigte sich in einem Brief bei der gesamten Biathlon-Familie. Die Dopingkontrolle hatte im Rahmen eines Trainings am 19. Dezember im österreichischen Obertilliach stattgefunden.

Zlatkauskas soll nun zeitnah vor dem Untersuchungs-Ausschuss der IBU in Salzburg angehört werden. Dabei wird über eine mögliche Sperre entschieden. Der Litauer startet seit 2005 im Weltcup und nahm 2006 an den Olympischen Spielen in Turin teil. Die Qualifikation für die Winterspiele in Sotschi hatte er verpasst. Die Namen der russischen Sportler veröffentlichte der Verband zwar immer noch nicht, doch in der Vorwoche hatte sich schon Irina Starych vorsorglich aus dem russischen Olympiateam zurückgezogen. Der 26-Jährige war ebenfalls im Dezember eine noch unbekannte Substanz nachgewiesen worden. Die Gesamtweltcup-Sechste hatte die Öffnung der B-Probe beantragt. „Ich denke, dass es sich um ein Missverständnis handeln muss“, sagte Starych.

+++ Eröffnungsfeier beschert ZDF Traumquote: 8,99 Millionen +++

08:27 Uhr: Die Eröffnungsfeier der 22. Olympischen Winterspiele im russischen Sotschi hat dem übertragenden Sender ZDF eine Traumquote beschert. Durchschnittlich 8,99 Millionen Zuschauer haben die Zeremonie vor dem Fernseher verfolgt. Das entspricht einem Marktanteil von 39,5 Prozent. Im Vergleich zu den Eröffnungsfeiern der vergangenen Jahre stellten die knapp neun Millionen Zuschauer sogar den besten Wert aller Winterspiele seit 1994 dar. Für die Feier im norwegischen Lillehammer hatten damals 9,24 Millionen eingeschaltet. Dank der günstigen Sendezeit am Vorabend - die Feier in Sotschi begann um 17.14 Uhr mitteleuropäischer Zeit - übertraf das Spektakel am Schwarzen Meer sogar die Eröffnung in London vor zwei Jahren, als 7,66 Millionen zusahen.