Acht Siege, zwei Niederlagen: Die Bilanz der HSV-Handballer nach zehn Spielen. Alle Optionen sind weiter offen.Eine Analyse.

Hamburg. Acht Siege, zwei Niederlagen, die Handballer des HSV sind erwartet erfolgreich in die neue Saison gestartet. In Meisterschaft, Pokal und Champions League hält die Mannschaft von Trainer Martin Schwalb, 47, weiter alle Optionen offen. Und dennoch ist dem Spiel des deutschen Vizemeisters noch immer dieser Hauch Verunsicherung anzumerken, der aus dem verpatzten Ende der vergangenen Spielzeit resultieren mag. Am 22. Mai wurde das entscheidende Meisterschaftsspiel gegen den THW Kiel verloren, nach vier Monaten Tabellenführung entriss der deutsche Rekordmeister den Hamburgern quasi mit dem letzten Wurf den Titel. Das scheint nachzuwirken.

Erst in einer der zehn Begegnungen der neuen Serie konnte der HSV über 60 Minuten seine überragende individuelle Klasse auch in eine überzeugende Mannschaftsleistung umsetzen. Das war beim 40:27-Erfolg am vergangenen Mittwoch gegen den TuS N-Lübbecke . Leistet der Gegner größere Gegenwehr, geraten die Hamburger dagegen öfter mal ins Wanken. Wie bei den Niederlagen zum Saisonauftakt in Göppingen oder am vergangenen Sonnabend in der Champions League beim ungarischen Meister Veszprém. Und in Montpellier verhinderte nur ein in der zweiten Halbzeit überragender Nationaltorhüter Johannes Bitter eine dritte Pleite. Allein Präsident Andreas Rudolph aber traute sich bislang anzumerken, dass das Team auf wackligem Untergrund wandle. Seine Brandrede auf Mallorca hat die erhoffte Wirkung noch nicht voll entfaltet. Dem HSV fehlt in diesen Wochen allzu oft jene Leichtigkeit und Überzeugungskraft, mit der die Mannschaft vor einem Jahr brillierte. Dabei ist sie stärker besetzt als je zuvor.

MARCEL SCHLIEDERMANN WILL NUR SPIELEN

Mit Michael Kraus hat Trainer Schwalb eine weitere Variante für das Angriffsspiel erhalten, und Bertrand Gille bietet nach ausgeheilten Verletzungen wieder Weltklasse am Kreis. Allein Pascal Hens schwächelt. Der Nationalmannschaftskapitän warf in zehn Spielen erst 19 Tore. Bei allem Bemühen mangelt es ihm momentan an diesem Schuss Selbstsicherheit und Abgeklärtheit, die ihn einmal vor allem in kritischen Spielsituationen ausgezeichnet hat. Auch Hens hat schwere Verletzungen hinter sich, überwunden hat er sie offensichtlich nur körperlich.

Maximal 47 Pflichtspiele stehen für die Handballer des HSV in dieser Saison noch bis zum nächsten Juni an, morgen Abend in Dormagen beim Tabellen-14. DHC Rheinland sind die Hamburger gefordert, den zu meist guten Resultaten auch eine konstant gute Leistung folgen zu lassen. Ein Sieg ist Pflicht, ein deutlicher dazu.

Sechs Wochen vor dem Gipfeltreffen zwischen Vizemeister HSV und Meister THW Kiel in der O2 World gibt es nur noch Restkarten. Heute gehen die letzten 100 Tribünenkarten für das Spiel am Dienstag, 16. November, 20.15 Uhr, in den freien Verkauf. Ticket-Hotline: 01805-969 000 666.