HSV-Trainer Martin Schwalb wohl auch heute im Spiel gegen den TuS N-Lübbecke (20.15 Uhr) wieder auf die 3-2-1-Formation vertrauen.

Hamburg. Eines will Martin Schwalb einmal klarstellen: Das mit der 6-0-Deckung war seine Idee. Nicht dass jemand aufgrund missverständlicher Spielerinterviews denkt, seine HSV-Handballer hätten ihn am Sonntag in Montpellier dazu gedrängt, die siegbringende Sechserkette zu probieren, bei der sich alle Feldspieler an den Kreis zurückziehen. "Wir hatten das in der Vorbereitung auf das Spiel explizit einstudiert und zwei Tage vorbereitet."

Handballspiele werden in der Abwehr entschieden, und was das betrifft, sind die Hamburger variabel aufgestellt. "Viele Mannschaften haben nur ein Deckungssystem", weiß Schwalb. Auch er würde am liebsten immer im offensiven 3-2-1-Schema spielen lassen, mit zwei vorgezogenen Spielern auf den Halbpositionen und einem Störenfried vornweg. Das Ziel ist, den Gegner schon im Spielaufbau zu stören und den Ball zu erobern. Die Gefahr ist, sich dabei selbst ausspielen zu lassen.

Und doch sieht Schwalb einen klaren Trend weg vom Kreis, den Mannschaften wie der spanische Meister Ciudad Real oder eben der deutsche Pokalsieger HSV in den vergangenen Jahren vorgelebt hätten: "Mit 6-0 kannst du kein Spiel beherrschen, mit 3-2-1 schon." Im Supercup habe man die starken Rückraumspieler des THW Kiel mit ebendieser Taktik überrumpelt. Sogar in Montpellier habe die 3-2-1-Abwehr in der verlorenen ersten Halbzeit im Grunde gut funktioniert. Die meisten Gegentore seien aus Kontern resultiert. Und eine bessere Alternative sei die 6-0-Deckung auch nicht immer: Beim Saisonstart in Göppingen konnte sie die Niederlage nicht verhindern.

Und so wird Schwalb wohl auch heute im Spiel gegen den TuS N-Lübbecke (20.15 Uhr, O2 World/live im Internet bei Sport1.de) wieder auf die 3-2-1-Formation vertrauen, auch wenn ein wichtiges Glied in der Abwehrkette auszufallen droht: Matthias Flohr konnte auch gestern wegen Rückenbeschwerden nicht trainieren. Die am Oberschenkel verletzten Marcin Lijewski und Stefan Schröder dürfen zumindest noch hoffen.