Der 20 Jahre alte Mittelfeldspieler kommt aus Wolfsburg ans Millerntor. Am Abend schlug St. Pauli Magaths VfL im Testspiel mit 3:1.

Hamburg/Streichmühle. Der ein oder andere neidvolle Blick dürfte in Richtung der Seitenlinie gefallen sein, wo Wolfsburgs Einwechselspieler im Stadion des TSV Grundhof Platz genommen hatten. In Reihe versetzt tummelten sich gleich sieben Akteure auf der Ersatzbank des Bundesligisten, auf einer hinzugestellten Bank verfolgten drei weitere Profis das gestrige Testspiel gegen den FC St. Pauli. Während im Kader von Felix Magath gleich 39 Spieler stehen, ist St. Paulis Aufgebot in etwa halb so groß. Nun wird das Team der Wolfsburger jedoch um einen Akteur ärmer.

Denn der FC St. Pauli hat Akaki Gogia vom VfL Wolfsburg ausgeliehen. Der 20 Jahre alte Mittelfeldspieler, der noch bis 2015 bei den Niedersachsen unter Vertrag steht, erhält einen Leihvertrag über ein Jahr in Hamburg. Das teilten die Wolfsburger am Mittwoch mit. Im vergangenen Jahr hatte der Deutsche georgischer Abstammung auf Leihbasis beim FC Augsburg gespielt. Erst am Dienstag hatte der Klub bekannt gegeben, dass die ursprünglich zwei Jahre laufende Ausleihe nun doch bereits nach einem Jahr beendet worden sei. Gogia lief 2011/12 insgesamt zwölf Mal für Augsburg in der Bundesliga auf, bevor ihn eine Knieverletzung stoppte.

„Akaki ist ein Spieler, der über die Außenbahn große Qualität einbringen kann. Er ist stark im Eins-gegen-Eins und hat einen guten Abschluss. Er hat in Augsburg zu Beginn der Saison zwölf Einsätze gehabt, wegen einer Verletzung ist dann aber nicht mehr dazu gekommen. Wir sind froh, dass wir ihn für unsere Mannschaft verpflichten konnten", erklärte Sportchef Rachid Azzouzi auf der Homepage des Vereins.

Gogia selbst ist ebenfalls guter Dinge. "Ich hatte sehr gute Gespräche mit Rachid Azzouzi und André Schubert und ich bin überzeugt, mit meinem Wechsel zu St. Pauli den richtigen Schritt gemacht zu haben. Ich freue mich hier zu sein und werde mein Bestes geben, um mit der Mannschaft den größtmöglichen Erfolg zu haben.“

Gogias künftiger Klub St. Pauli zeigte sich gestern erneut in Spiellaune. Nach dem Wolfsburger Führungstreffer durch Robin Knoche (34. Minute) drehten Sebastian Schachten (55.) nach Flanke von Lennart Thy und Mahir Saglik (61.) nach Flanke des Schalker Testspielers Alexander Langlitz die Partie. Der eingewechselte Fin Bartels erzielte mit dem Schlusspfiff sogar noch den 3:1-Siegtreffer und bescherte St. Pauli den vierten Sieg im vierten Testspiel. Trainer André Schubert wollte den Erfolg aber nicht überbewerten, verwies auf die Personalsituation: "Mit 15, 16 Spielern wird es schwer, gut durch die Saison zu kommen." Ein Klassenunterschied war auf dem Rasen aber nicht erkennbar und auch in der Anzahl der Spieler sollen sich beide Teams nun annähern. Nicht ausgeschlossen, dass sich mit Rechtsverteidiger Michael Schulze (Abendblatt berichtete) ein weiterer Wolfsburger demnächst dem FC St. Pauli anschließt.

St. Pauli: Himmelmann (46. Tschauner) - Schachten, Zambrano, Mohr, Kalla (46. Langlitz) - Boll, Funk - Bruns, Thy, Saglik (69. Bartels), Ginczek (46. Ebbers).

Wolfsburg: Hitz (46. Drewes) - Cale (46. Medojevic), Kyrgiakos (46. Felipe), Knoche (46. Gyömber), Rodriguez (46. Schäfer) - Polak (46. Pannewitz), Arnold - Hasani (46. Träsch), Orozco (46. Josue) - Helmes (46. Lakic), Dost (46. Jönsson).