Sorgenfalten beim FC St. Pauli: Vor dem Derby gehen Trainer Holger Stanislawski so langsam die Abwehrspieler aus. Chance für Moritz Volz?

Hamburg. An jedem Spieltag stellt Moritz Volz unter dem Motto "Cook It Like Volzy" Koch- und Backideen im Stadionheft des FC St. Pauli vor. Sportlich hat der 28-Jährige dagegen für sich noch nicht das richtige Rezept für einen Stammplatz beim Kiezklub gefunden. Zuletzt musste der im Sommer verpflichtete und zuvor in England tätige Außenverteidiger sogar mitansehen, wie Trainer Holger Stanislawski ihm einen Innenverteidiger auf seiner angestammten Position vorzog. Nach der Verletzung von Carsten Rothenbach spielte Markus Thorandt auf der rechten Abwehrseite.

Nun könnte Volz eine weitere Chance winken, und zwar auf links. Schon nach dem 3:0 gegen Köln hatte Stammkraft Bastian Oczipka über Beschwerden im Sprunggelenk geklagt. Gestern musste der 22-Jährige frühzeitig das Training abbrechen. Nach Rothenbach (Probleme mit der Patellasehne im Knie), Kapitän Fabio Morena (Ermüdungsbruch im Fuß), Florian Lechner (Mittelfußprellung) und Jan-Philipp Kalla (im Aufbau nach Kreuzbandzerrung) droht der nächste Verteidiger auszufallen. Zudem konnte Stürmer Marius Ebbers (Muskelfaserriss) ebenfalls nicht am Training teilnehmen.

Auch Volz hatte wegen einer Reizung im Knie gegen Köln nicht einmal im Kader gestanden. Nun fühlt er sich aber wieder bereit für einen Einsatz. "Ich habe ja in dieser Saison auch schon auf links gespielt. Es wird sich jetzt im Laufe der Woche herausstellen, ob das wieder der Fall sein wird. Die Mannschaft hat zuletzt eine super Leistung gezeigt. Wenn alle eingesetzten Spieler fit sind, gibt es für den Trainer nicht unbedingt einen Anlass, zu wechseln", sagt Volz, der in der Hinrunde auf drei Einsätze von Beginn an kam.

Der Profi sieht sich damit selbst unter den Erwartungen, verweist aber auch auf die nötige Eingewöhnungsphase nach mehr als einer Saison ohne Spiel in England. Entsprechend habe ihn die jüngste Nichtberücksichtigung zwar enttäuscht, ihm bleibe aber nur, im Training zu überzeugen. Derby-Erfahrung aus etlichen Londoner Stadtduellen mit dem FC Fulham hätte der Defensivmann, der 120 Spiele in der Premier League absolvierte, in jedem Fall vorzuwesen. Vor allem die Duelle mit dem FC Chelsea sind ihm in Erinnerung geblieben. Klein gegen groß, ein wenig wie St. Pauli gegen den HSV, sei das gewesen. Für das Hamburger Duell hätte er auch schon ein passendes Rezept - Blaubeermuffins.