Am Sonnabend werden am Millerntor die Spieler der neuen Saison abgelichtet. Die Abgänge um Sako und Borger starten in eine neue Zukunft.

Hamburg. Wenn am Sonnabend im Millerntorstadion das offizielle Mannschaftsfoto des FC St. Pauli für die Saison 2010/11 aufgenommen, jeder Spieler zusätzlich im Porträtformat verewigt wird, fehlen fünf Spieler aus dem Aufstiegsjahrgang. Der Klub hatte ihnen mitgeteilt, dass es für sie keine Verträge für die Bundesliga geben wird. Patrik Borger, Jonathan Bourgault, Andreas Biermann, Marc Gouiffe à Goufan und Morike Sako stehen seither vor einer neuen, teils ungewissen Zukunft.

Während der Kameruner Mittelfeldspieler Gouiffe à Goufan, 26, nach seinem Knorpelschaden und der depressiv kranke Verteidiger Biermann, 29, sich auch abseits des Fußballplatzes orientieren, war Bourgault der erste aus dem Quintett, der einen neuen Verein fand. Der kanadische Mittelfeldspieler wird für Preußen Münster in der Regionalliga auflaufen. Ein Rückschritt, könnte man meinen. Doch für den 21-Jährigen soll der Wechsel zu einem Schritt nach vorn werden. Trainer bei Preußen ist Marc Fascher, der vor kurzem noch bei St. Pauli hospitierte und dort als Co-Trainer im Gespräch war. Er hält viel von Bourgault: "Jono ist sportlich wie menschlich für uns eine Bereicherung", sagt Fascher. "Wir hoffen, dass wir ihn zu einem Führungsspieler aufbauen können."

Einen neuen Job in der Zweiten Liga hat der französische Stürmer Morike Sako, 28, gefunden. St. Paulis einstiger Publikumsliebling wird aller Voraussicht nach zum Aufsteiger FC Ingolstadt wechseln. Zu dem Klub, der Hansa Rostock in der Relegation in die Drittklassigkeit beförderte. Bei Hansa wäre beinahe Torhüter Borger gelandet, doch der angestrebte Verbleib des Kielers im Norden scheiterte. Da höherklassige Klubs hierzulande bekanntlich rar gesät sind, schlägt der 31-Jährige nun einen anderen Weg ein - ins Ausland. Borger steht vor der Einigung mit einem polnischen Klub. "Wenn ich schon aus der Region weggehe, dann richtig", sagt Borger. Als Abgang verzeichnet und trotzdem beim Fotoshooting am Sonnabend dabei ist einzig Thomas Meggle. Der 35-Jährige geht als Co-Trainer in die neue Spielzeit und soll sich unter anderem um die Heranführung der jüngeren Spieler an die Mannschaft kümmern.