In der Jugend spielte Nestor Jevtic erst bei Roter Stern Belgrad. Als er neun Jahre jung war, besuchte der gebürtige Serbe eine Privatschule in England und fing bereits mit 15 Jahren an, Trainerlizenzen zu erwerben.

Hamburg. Dieser Mann hat eine beeindruckende Vita: In der Jugend spielte Nestor Jevtic erst bei Roter Stern Belgrad. Als er neun Jahre jung war, besuchte der gebürtige Serbe eine Privatschule in England und fing bereits mit 15 Jahren an, Trainerlizenzen zu erwerben. „Gefühlt bei 150 Vereinen“ habe er sich für eine Anstellung beworben, wie er sich später in der „Hannoverschen Allgemeinen Zeitung“ erinnerte.

„Ich dachte, es wird schwierig, selber zu spielen. Aber ich wollte gerne am Sonnabend im Stadion sein, und zwar auf dem Platz. Und da war es der nächstbeste Platz.“ Und tatsächlich, seine Bemühungen hatten Erfolg: Der Traditionsverein West Ham United gab dem 18-Jährigen eine Chance im Nachwuchsbereich, er durfte mit den Achtjährigen üben. Und seit Montag ist er der neue Co-Trainer des HSV an der Seite von Mirko Slomka.

Der Weg bis nach Hamburg war weit: Über Stationen bei Juventus Turin (2002), Austria Wien (2002–04) und dem FC Valencia (2005–06) kam das Sprachtalent (Deutsch, Englisch, Serbisch, Spanisch, Portugiesisch) schließlich 2006 nach Schalke, wo er erstmals mit Mirko Slomka zusammenarbeitete. Mit ihm fing Nestor el Maestro (der Meister) 2010 auch in Hannover an.

El Maestro? Den Namen hatte sich der heute 30-Jährige mit dem britischen Pass schon im Alter von 18 Jahren zugelegt, weil er schon immer ein Faible für die Künstlernamen der brasilianischen Fußballer hatte. „Meine Eltern hatten damals einen richtigen Hals auf mich. Heute würde ich mich wohl nicht mehr umbenennen lassen“, sagte el Maestro der „Bild“.

Bei der täglichen Arbeit bevorzugt der Co-Trainer trotz seiner jungen Jahre eher eine gewisse Distanz: „Es ist sicher nicht falsch, eine engere persönliche Beziehung zu den Spielern zu haben. Aber ich habe das nicht, möchte es auch nicht und habe die Überzeugung, es ist für mich besser so“, sagte er während seiner Zeit in Hannover.