Der Peruaner soll diese Woche erklären, ob er beim HSV bleibt. Geht Paolo Guerrero, könnte noch im Januar sein Nachfolger kommen.

Hamburg. Bruno Labbadia, in seiner ersten Saison als HSV-Trainer vom Verletzungspech seiner Mannschaft geplagt, konnte sich endlich einmal wieder über eine wichtige Personalie freuen. Nach einem letzten längeren Gespräch unterschrieb Frank Rost gestern Nachmittag wie erwartet seinen neuen Einjahresvertrag beim HSV. "Ich habe stets betont, dass ich weiter beim HSV bleiben möchte", sagte der 37 Jahre alte Torwart. "Deshalb freue ich mich, dass ich noch ein weiteres Jahr in Hamburg Fußball spielen werde. Ich bin hier ja mittlerweile heimisch geworden." Auch Labbadia freute sich nach der Rückkehr aus dem türkischen Trainingslager über die erste geklärte Personalie im Jahr 2010: "Frank Rost ist nicht nur ein starker Rückhalt im Spiel, sondern festigt auch außerhalb des Spiels mit seiner Persönlichkeit unser Mannschaftsgefüge."

Aber der Rückkehr in alte Gefilde folgt in den nächsten Tagen auch die Rückkehr zu bekannten Problemen. Und dabei bestimmen ausgerechnet jene Spieler das Geschehen, die nicht vor Ort sind. So wird es ein abschließendes Gespräch mit Zé Roberto über dessen eigenwilliges Fernbleiben vom Trainingslager geben. Zudem steht eine Unterhaltung mit Paolo Guerrero an, der zuletzt zusammen mit Romeo Castelen beim Knie-Spezialisten Richard Steadman in Colorado (USA) untersucht wurde. Guerrero, der Mitte der Woche aus Lima nach Hamburg zurückkehren soll, entwickelt sich in den aktuellen Planungen sogar zu einer ganz entscheidenden Variable. Obwohl mit seiner Rückkehr auf den Platz nicht vor März zu rechnen ist.

Denn noch immer ist unklar, ob der Angreifer seinen im Juni auslaufenden Vertrag verlängert. Ein Umstand, der Labbadia seit Monaten Sorgen bereitet. Der HSV-Trainer: "Wir haben Paolo ein sehr gutes Angebot gemacht. Die Entscheidung, ob er unser Angebot annimmt, liegt bei ihm." Aber der Peruaner zögert. Weiterhin. Zwar lässt der 26-Jährige keinen Zweifel an seiner Verbundenheit mit dem HSV und der Stadt Hamburg ("Es passt hier einfach alles für mich und meine Familie"), doch erhofft er sich im Gegenzug eine Anhebung seiner Bezüge von zwei auf rund vier Millionen Euro jährlich.

Bislang ohne Erfolg. Zuletzt bot der HSV maximal drei Millionen Euro inklusive Prämien. Eine Summe, die den Abschied des Stürmers wahrscheinlicher macht und eine Kettenreaktion auslösen könnte.

Auch deshalb sucht der HSV nach einem neuen Stürmer. Im Aufsichtsrat wurde sogar ein vorgezogener Transfer abgesegnet. Soll heißen: Falls sich Guerrero gegen eine Vertragsverlängerung entscheidet, könnte im Winter ein eigentlich erst für den Sommer geplanter (teurer) Stürmerwechsel vorgezogen werden. "Ob wir noch mal tätig werden, hängt natürlich auch von Paolos Entscheidung ab", bestätigt Labbadia und gibt zu:

"Der Plan, auf dem Transfermarkt noch etwas zu tun, ist da. Ob es auch mit der Umsetzung klappt, ist eine andere Frage. Grundsätzlich bin ich kein Freund von Wintertransfers. Neuzugänge brauchen immer etwas Zeit, die sie im Winter nicht wirklich haben." Zumal am Sonnabend gegen Freiburg (15.30 Uhr, Nordbank-Arena) schon die Rückrunde beginnt.

Ungeklärt ist auch der Fall des ivorischen Rechtsverteidigers Guy Demel. Zwar hat auch der HSV vom Interesse des englischen Premier-League-Klubs FC Sunderland gehört - die Engländer sollen bereit sein, bis zu 5,7 Millionen Euro für den Afrika-Cup-Teilnehmer zu zahlen. Ein offizielles Angebot von Seiten der Briten gab es indes bis heute nicht. Auch deshalb wurde ein möglicher Transfer von Christian Lell gestern nicht weiter angeschoben. Der Ersatzmann des FC Bayern bleibt allerdings eine ernste Alternative, sollte Demel doch das Weite suchen.

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