Ruud van Nistelrooy soll für sechs Monate von Real Madrid ausgeliehen werden. Er könnte schon am Wochenende in Hamburg präsentiert werden.

Hamburg. Fragte man in den vergangenen Tagen bei Bruno Labbadia nach möglichen Neuverpflichtungen im Winter nach, antwortete der HSV-Trainer stets freundlich, dass er sich keinen Druck machen wolle. „Wir werden nur aktiv, wenn wir uns sicher sind, dass uns ein Neuer auch weiterbringt“, war die Standardantwort Labbadias, die er nicht müde wurde zu wiederholen. Spätestens seit gestern Abend ist klar, warum der Coach trotz der großen Personalsorgen und trotz des gescheiterten Deals mit Vagner Love immer ruhig blieb. Nach Abendblatt-Informationen steht der Verein kurz vor der Verpflichtung eines Hochkaräters: Real Madrids Ruud van Nistelrooy soll zum HSV wechseln.

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Läuft alles glatt, dürfte der niederländische Stürmerstar noch an diesem Wochenende in Hamburg präsentiert werden. Es wäre die größte Sensation dieses Transferwinters. Obwohl van Nistelrooy in dieser Saison wegen verschiedener Verletzungen nur zwölf Minuten spielte, in denen er allerdings ein Tor erzielte und einen zweiten Treffer vorbereitete, gilt der 33-Jährige noch immer als einer der Top-Torjäger Europas. In 64 Länderspielen erzielte der 1,88 Meter große Stürmer 33 Treffer, bei Real Madrid schaffte er in 68 Ligapartien sogar 46 Tore. Nach Abendblatt-Informationen soll „Van the Man“, wie er seit seiner Zeit bei Manchester United genannt wird, zunächst bis Saisonende verpflichtet werden. Madrid verzichtet für den im Sommer ohnehin ablösefreien Angreifer auf eine Ablöse.

Dass der HSV überhaupt die Möglichkeit bekommt, einen Spieler wie van Nistelrooy, der nach einem Riss des Außenmeniskus zwischen November 2008 und September 2009 knapp ein Jahr pausieren musste, zu verpflichten, haben die Verantwortlichen einem Ex-Hamburger zu verdanken. So hat sich der Niederländer, der von mehreren europäischen Klubs umworben ist, in den vergangenen Tagen mehrfach bei Mannschaftskollege Rafael van der Vaart nach dem HSV erkundigt, fragte zusätzlich bei seinem früheren Nationalmannschaftsfreund Joris Mathijsen nach. Und offenbar gefiel dem Noch-Madrilenen, der bereit ist, bei einem Wechsel auf einen Großteil seines Gehalts zu verzichten, was er von seinen Landsleuten über die Hansestadt hörte.

Hätte van Nistelrooy bei Guy Demel nachgefragt, hätte der Offensivstar von dem Defensivkünstler neuerdings wohl eine Liebeserklärung an Hamburg als Antwort erhalten. Denn während mit van Nistelrooy der eine erst noch kommen soll, hat sich mit Demel ein anderer zum Bleiben entschieden. „Ich habe mich definitiv dazu entschieden, in Hamburg zu bleiben“, sagte der vom FC Sunderland heftigst umworbene Demel dem Abendblatt und gab an, dass er zuvor beim englischen Premier-League-Klub abgesagt habe. Der Premier-League-Klub hatte Demel einen Wechsel mit einer deutlichen Gehaltserhöhung schmackhaft gemacht, doch Demel blieb standhaft: „Beim HSV stimmt alles. Verein, Stadt, Fans – es passt.“ Eine Meinung, die sich aktuell offenbar auch in Spaniens Hauptstadt größter Beliebtheit erfreut.

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