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Luhukay kündigt beim VfB Stuttgart
Trainer Jos Luhukay ist beim Zweitligisten VfB Stuttgart entnervt vom Streit mit Sportvorstand Jan Schindelmeiser zurückgetreten. Der Niederländer, der erst im Mai beim Absteiger angetreten war, hat den VfB gebeten, seinen bis 2019 laufenden Vertrag aufzulösen. Dies teilte Luhukays Dortmunder Anwalt Markus Buchberger dem SID am Donnerstag mit. Der 53-Jährige werde "keinerlei Abfindung verlangen", hieß es.
"Mir fällt dieser Schritt nicht leicht, weil ich in den ersten Wochen meiner Tätigkeit für den VfB Stuttgart bei Fans, Mannschaft und Verantwortlichen das Vertrauen gespürt habe", sagte Luhukay in einer Stellungnahme.
Basis seiner Arbeit sei jedoch "immer eine einheitliche Linie aller sportlich Verantwortlichen bei Zusammenstellung und Führung des sportlichen Bereichs und ein uneingeschränktes Vertrauen der Vereinsverantwortlichen in meine Arbeit" gewesen: "Diese Basis ist beim VfB Stuttgart nicht mehr vorhanden."
Champions-League-Finale 2018 in Kiew
Das Finale der Champions-League-Saison 2017/18 findet am 26. Mai 2018 in Kiew statt. Den Austragungsort in der politisch instabilen Ukraine bestimmte das Exekutivkomitee der Uefa am Donnerstag in Athen.
Das Olympiastadion in der Hauptstadt bietet Platz für mehr als 70.000 Zuschauer. Das Endspiel der laufenden Saison der Königsklasse steigt am 3. Juni 2017 im Millennium Stadium von Cardiff in Wales. Der Uefa-Supercup 2018 wird am 14. August 2018 in Tallinn/Estland ausgetragen.
Theodoridis bleibt Uefa-Generalsekretär
Theodore Theodoridis ist endgültig zum Generalsekretär der Uefa ernannt worden. Der Grieche übte das Amt der Nummer zwei bereits seit dem 4. März übergangsweise aus, nachdem Vorgänger Gianni Infantino kurz zuvor zum Fifa-Präsidenten aufgestiegen war.
Berufen wurde Theodoridis am Donnerstag durch das Uefa-Exekutivkomitee auf Vorschlag des neuen Uefa-Präsidenten Aleksander Ceferin.
Simeone will Atlético früher verlassen
Erfolgscoach Diego Simeone (46) wird Champions-League-Finalist Atlético Madrid bereits 2018 und damit zwei Jahre früher als ursprünglich geplant verlassen. Das berichteten spanische Medien am Donnerstag übereinstimmend.
Simeone hatte seinen Kontrakt beim zehnmaligen spanischen Meister erst im März 2015 bis 2020 verlängert, seine Zukunft nach der erneuten Final-Niederlage in der Königsklasse im vergangenen Mai gegen Real Madrid (3:5 i.E.) aber offen gelassen.
Nun soll Klarheit herrschen: Simeone wird den nächsten Gruppengegner von Bayern München (28. September) nur noch in dieser und der kommenden Saison betreuen, der dann ersten im neuen Stadion. Der Argentinier habe sich mit den "Matratzenmachern" über ein neues, nur noch bis 2018 laufendes Arbeitspapier geeinigt, hieß es. Simeone avanciere dabei zum bestverdienenden Trainer der Primera División.
Simeone hatte im Sommer lukrative Angebote von Paris St. Germain und Inter Mailand. PSG wollte ihn angeblich zum bestbezahlten Coach der Welt machen. Keiner der Clubs sei jedoch gewillt gewesen, die im alten Vertrag festgeschriebene Ablösesumme für ihn zu bezahlen. Im neuen Kontrakt soll diese Klausel nun fehlen.
Die Entscheidung von "El Cholo" dürfte auch Auswirkungen auf den Kader von Atlético haben. Der französische Starstürmer Antoine Griezmann etwa soll sich zuletzt nur deshalb zum Bleiben entschieden haben, weil ihm Simeone versichert habe, Madrid bis mindestens 2018 zu trainieren.
DFB-Elf klettert in Weltrangliste
Die deutsche Nationalmannschaft hat sich in der Fifa-Weltrangliste mit 1347 Punkten auf den dritten Platz verbessert. Argentinien (1646) führt in der am Donnerstag veröffentlichten Rangliste die Tabelle weiter vor Belgien (1369) an. Auch Brasilien verbesserte sich, der Olympiasieger belegt nun punktgleich mit Kolumbien (1323) Rang vier. Die Brasilianer unter ihrem neuen Coach Tite machten gleich fünf Plätze gut, vor allem dank der Erfolge über Kolumbien und Ecuador in der WM-Qualifikation.
Götze lachte berüchtigten ZDF-Reporter an
Er lachte, lachte und – lachte! Weltmeister Mario Götze konnte sich nach dem 6:0-Sieg von Borussia Dortmund zum Auftakt der Champions League bei Legia Warschau gar nicht mehr einkriegen. Da fragte Boris Büchler vom ZDF – der Mann, der Per Mertesacker bei der WM 2014 in Brasilien auf die Palme brachte ("Watt woll'n Se?") – genau das, was man wissen will, aber Götze ließ ihn locker abblitzen. Ein Tor gegen die Kritiker? Nein, für die Mannschaft, die Champions League. In welcher Verfassung er sei? Sehr gut, immer eigentlich schon. Götze lächelte die Kritik weg, seine Verletzungen – und er hatte guten Grund dazu. Er hat nach 1250 Tagen wieder im BVB-Trikot ein Tor erzielt, das 1:0 per Kopf. "Man sieht, dass ihm die Dinge jetzt gelingen. Die Leichtigkeit kommt wieder, und fußballerisch gibt es ohnehin keine Zweifel", sagte BVB-Sportdirektor Michael Zorc.
Cristiano Ronaldo mit Traumtor
So geht Comeback, wenn man Weltfußballer ist: Cristiano Ronaldo hat mit dem Titelverteidiger Real Madrid (in der Dortmund-Gruppe) in der letzten Sekunde den Sieg gegen Sporting Lissabon perfekt gemacht. Superstar Ronaldo (89.) und Alvaro Morata (90.+5) schossen die Tore zum 2:1. In Madrid taten sich die Gastgeber um Toni Kroos in der ersten Hälfte sehr schwer. Die Königlichen kam mit den Portugiesen um den früheren Wolfsburger Bas Dost nicht zurecht. Zu Beginn der zweiten Hälfte brachte der Brasilianer Bruno Cesar (47.) den Außenseiter, bei dem Ronaldo groß geworden ist, sogar in Führung.
Im Video Ronaldos Freistoß zum Sieg
Der englische Sensationsmeister Leicester City setzte sich mühelos mit 3:0 (2:0) beim FC Brügge durch. Der italienische Rekord-Titelträger Juventus Turin um Nationalspieler Sami Khedira kam nicht über ein 0:0 gegen Europa-League-Sieger FC Sevilla hinaus.
Mönchengladbach "unter die Räder gekommen"
Borussia Mönchengladbach hakt den beschwerlichen wie erfolglosen Trip zu Manchester City als Reise zum Vergessen ab. "Wir sind nicht glücklich. Es ist zwei, drei Tage lang alles gegen uns gelaufen. Die Spielabsage, die Niederlage, das ist insgesamt schon bitter", sagte Trainer André Schubert nach dem 0:4 (0:2) zum Champions-League-Auftakt bei Manchester City. Torhüter Yann Sommer und Abwehrspieler Tobias Strobl sprachen unisono von einer "Lehrstunde" durch die Citizens. "In der Champions League kann man schon mal unter die Räder kommen", sagte Strobl.
Champions League: Götze und Ronaldo brillieren
Bayer Leverkusen gleich schwer unter Druck
Kein Pohjanpalo-Tor, kein Sieg: Bayer Leverkusen hat einen erfolgreichen Auftakt in die Champions-League-Saison verpasst. Gegen den russischen Meister ZSKA Moskau reichte es ohne Finnland-Knipser Joel Pohjanpalo in der Startelf nur zu einem 2:2 (2:2). "Wir haben sehr leichtfertig das Spiel aus der Hand gegeben. Ein Spiel ist nicht nach 35 Minuten vorbei. Uns hat die Demut gefehlt", sagte Bayers Trainer Roger Schmidt. Die übrigen Gruppengegner AS Monaco und Tottenham Hotspur sind eher stärker einzuschätzen als ZSKA, das in der ersten Halbzeit lange ungefährlich agierte. Das offensiv formulierte Ziel Achtelfinale kann ohne Erfolge in der heimischen BayArena wohl nur schwerlich erreicht werden.
Franz Beckenbauer bezieht Stellung zur WM-Affäre
Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hat einen Protokollauszug aus einer Sitzung des Aufsichtsrats-Präsidialausschusses des WM-OK veröffentlicht, in der im Juli 2003 über mögliche Vergütungen des ansonsten ehrenamtlich arbeitenden Franz Beckenbauer gesprochen worden war. Demnach hat der damalige Vize-Präsident des Organisationskomitees Horst R. Schmidt bei dem Treffen zwei Bereiche dargestellt, „in denen ein unentgeltliches Tätigwerden von Franz Beckenbauer nicht erwartet werden kann“. Neben einer marktüblichen Vergütung für werbliches Auftreten für den späteren nationalen WM-Förderer Oddset werden in dem Protokoll unter Punkt 2 mögliche Provisionen für Beckenbauers Rechteagentur SKK durch das OK für die Akquirierung von Werbepartnern genannt.
Zuvor war bekannt geworden, dass Beckenbauer 5,5 Millionen Euro aus den Geldern des Werbevertrages mit Oddset erhalten haben soll. Ob das Protokoll ein Hinweis für mögliche weitere Geldflüsse an Beckenbauer ist, war zunächst unklar. Hier die Stellungnahme der Beckenbauer-Anwälte.
HA/sid/dpa