Eishockeyteam der Hamburg Freezers gewinnt sein erstes Heimspiel in dieser Saison mit 6:2 gegen die Düsseldorfer EG. Philippe Dupuis glänzte mit einem Doppelpack.

Hamburg. Als um 21.45 Uhr die Schlusssirene ertönte, war es eine Mischung aus Freude und Erleichterung, die sich in den Gesichtern der Profis der Hamburg Freezers widerspiegelte. Die Mannschaft von Trainer Benoît Laporte gewann ihr erstes Heimspiel der neuen Saison der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) gegen den Tabellenletzten Düsseldorfer EG standesgemäß mit 6:2 (1:0, 4:0, 1:2). Dass sich die Hamburger über weite Strecken schwertaten, wird bereits an diesem Sonnabend niemanden mehr interessieren. 8298 Zuschauer waren der schwächste Besuch bei einer Saisonheimpremiere seit September 2009. Damals kamen 8018 gegen Straubing. Allerdings: Seit Uwe Frommhold Geschäftsführer ist, verteilen die Freezers keine Freikarten mehr.

Diejenigen, die gekommen waren, sahen eine neue Einlaufshow. Zu den Klängen von Udo Lindenberg und der Seemannsband Santiano flimmerten Fotos aus Norddeutschland im Stile einer Diashow über den Videowürfel, ehe die Fans die abgedunkelte Arena mit freezersblauen Leuchtstäben in ein Lichtermeer verwandelten. Auch beim Einlauffilm setzten die Hamburger auf norddeutsches Kolorit. Die Spieler waren mit den Fans an prägnanten Orten der Stadt zu sehen. Im Vergleich zum Vorjahr ist der Film ein Schritt in die richtige Richtung. Den wollten die Spieler nach zwei Auswärtsniederlagen auch auf dem Eis gehen. Unter der Woche hatte Trainer Laporte seinen Profis gebetsmühlenartig gepredigt, dass man den Tabellenletzten nicht unterschätzen darf: „Wir werden zu 85 Prozent den Puck haben. Düsseldorf wird versuchen, unser Spiel zu stören und auf Konter lauern. Wir brauchen Geduld.“

Der Trainer sollte recht behalten. Die Hamburger, bei denen die Abwehrspieler Mathieu Roy (Wade), Johan Ejdepalm (Innenband), Torhüter Dimitrij Kotschnew (Aufbautraining nach Kreuzbandriss) sowie die Stürmer Marius Möchel (Handbruch) und Frédérik Cabana (fehlender deutscher Pass) fehlten, versuchten von Beginn an, das Spiel zu dominieren. Die spielerisch limitierte DEG war bemüht, mit Kampf und Härte das Spiel zu stören und auf Fehler der Freezers zu lauern.

Das Laporte-Team hatte zu Beginn große Probleme, das Forechecking zum Laufen zu kriegen. Und doch waren es die Hamburger, die als Erstes jubeln durften. Abwehrspieler Duvie Westcott, der in der Nacht zum Donnerstag Vater wurde, schlenzte den Puck zum 1:0 (14.) ins lange Eck. Der Treffer des Kanadiers löste die anfängliche Anspannung. Philippe Dupuis machte zehn Minuten später aus kurzer Distanz sein erstes DEL-Tor. Spätestens mit dem zweiten Gegentor war die Moral des überforderten Gegners gebrochen, zumal Morten Madsen wenig später auf 3:0 erhöhen konnte. Matt Pettinger, erneut Dupuis und Jerome Flaake sorgten letztlich für den Sieg, der durch unnötige Nachlässigkeiten nur noch kleine Schrammen in Form von zwei Gegentoren erhielt.

„Ich glaube nicht, dass wir die DEG unterschätzt haben“, meinte Dupuis. „Im ersten Drittel haben wir vielleicht ein wenig zu lässig gespielt. Im Mittelabschnitt haben wir dann Gas gegeben. Ich freue mich über meine ersten beiden Treffer, zumal ich in den ersten beiden Spielen unzufrieden mit mir war.“

Bereits am Sonntag (14.30 Uhr, O2 World) treten die Freezers erneut daheim an. Dann wartet mit den Krefeld Pinguinen allerdings ein anderes Kaliber auf das Laporte-Team.

Das Schema

Tore: 1:0 (13:05) Westcott (Madsen, Pettinger), 2:0 (23:48) Dupuis (Schubert, Jakobsen), 3:0 (25:08) Madsen (Pettinger, Nielsen), 4:0 (31:08) Pettinger (Madsen,Oppenheimer) 4-3, 5:0 (33:00) Dupuis (Schmidt, Oppenheimer), 5:1 (40:15) Zanetti (Fischbuch)5-4, 5:2 (44:19) Mapes (Martinsen, Olimb) 5-4, 6:2 (54:09) Flaake (Westcott, Treutle)

Strafminuten: 10/10

Schiedsrichter: Jablukov/Lehnhart (Berlin/Kassel)

Zuschauer: 8298