Der beste Torjäger der Hamburg Freezers stand nach dem 3:7 in Iserlohn im Fokus der Trainerkritik. Er gelobt Besserung.

Hamburg. Wer gestern das Training der Hamburg Freezers beobachtete, der hätte gar nicht wissen müssen, dass das Team aus der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) am Sonntag in Iserlohn durch fünf Gegentore in Unterzahl mit 3:7 unter die Räder gekommen war, um zu erkennen, was Trainer Stéphane Richer als Schwachstelle seiner Mannschaft ausgemacht hat. Zehn Minuten versuchte er den Spielern zu erklären, was im Spiel mit ein oder zwei Mann weniger alles falsch gelaufen war. Auf Richers Nachhaken, ob alles verstanden worden sei, gab es keine Wortmeldungen. Man muss also davon ausgehen, dass beim heutigen Gastspiel in Straubing (19.30 Uhr) alles besser wird.

Dass Disziplin der Schlüssel zum Sieg ist, hatte der Coach vor dem Training in Einzelgesprächen seinen Topscorern Colin Murphy und Brett Engelhardt (beide zehn Punkte) einzubläuen versucht. Beide waren im Sauerland wegen Reklamierens zu Zehnminutenstrafen verdonnert worden. "Ich habe beiden gesagt, dass wir es uns nicht erlauben können, dass unsere Topstürmer so lange nicht auf dem Eis sind", erklärte Richer, der offen ließ, ob die Sünder gemäß des internen Strafenkatalogs zur Kasse gebeten werden.

Engelhardt hat die Worte des Trainers zwar vernommen, einer Schuld war sich der 30-Jährige aber nicht bewusst. "Ich habe den Schiedsrichter weder angeschrien noch beleidigt und glaube, dass die Strafe nicht berechtigt war", sagte er. Dass er in den vorangegangenen Spielzeiten, die er in Augsburg verbrachte, mit 116 respektive 125 Strafminuten Disziplinprobleme offenbarte, war bekannt. In den ersten acht Spielen in Hamburg sammelte er 28 Strafminuten, 20 davon mit zwei Zehnminutenstrafen. Die dritte würde ein Spiel Sperre nach sich ziehen. "Ich weiß, dass die Schiedsrichter hier anders pfeifen als in Nordamerika, deshalb muss ich vorsichtiger sein", zeigt er sich einsichtig. Da aber eine ausgeprägte Aggressivität zu Engelhardts Spielstil gehört, darf Richer kaum mit einer signifikanten Verbesserung rechnen. So lange der US-Boy mit Toren zurückzahlt, muss der Klub damit leben.

Stürmer Joey Tenute kehrt nach überstandener Schulterprellung ins Team zurück. Wer im Tor steht, entscheidet der Trainer heute vor dem Spiel